Schleswig-Holstein

Beschreibung der Wappen der amtsangehörigen Kommunen vom Amt Geest und Marsch Südholstein

Gemeinde  Appen

Gemeinde Appen
Das Wappen der Gemeinde Appen zeigt in rot einen silbernen nach schrägrechts fliegenden Kranich, begleitet unten rechts von einer silbernen aufrecht stehenden Roggenähre, unten links von einer silbernen, fünfblättrigen, rot gefüllten Rose mit fünf grünen Kelchblättern.
Durch den Kranich soll das Wappen die besondere Verbundenheit der Gemeinde mit dem Fliegerhorst -jetzt Marseille-Kaserne- symbolisieren, während die Ähre auf die Bedeutung der Landwirtschaft in der Gemeinde in Vergangenheit und Gegenwart hinweisen soll. Die Rose versinnbildlicht die heutige Stellung der Gemeinde Appen als großes Rosen- und Baumschulanbaugebiet.

Vom Innenminister des Landes Schleswig-Holstein, Kanzlei, Kiel, vom 18. März 1969 wurde das Wappen genehmigt und anläßlich der 1969 bevorstehenden 700-Jahr-Feier der Gemeinde Appen hergestellt.

Gemeinde  Groß Nordende

Gemeinde Groß Nordende
Von Gold und Grün durch einen rot-silbern geteilten Balken schräg geteilt. Oben ein rotes Wagenrad, unten ein silbernes Bauernhaus mit rotem Giebel, Türen und Fenstern.
Typisch für Groß Nordende ist die Lage an einem wichtigen Verkehrsweg, einst als Ochsenweg und Heerstraße genutzt und noch heute als Bundesstraße von überregionaler Bedeutung. Dieser Verkehrsweg wird durch den rot-silbern geteilten Schrägbalken ins Bild gesetzt. Die Tingierung des Schrägbalkens symbolisiert die Zugehörigkeit der Gemeinde zum Landesteil Holstein. Gleichzeitig erfolgt durch den Verkehrsweg die Trennung des Gemeindegebietes in einen Marsch- und einen Geestanteil. Dies wird durch die Farbgebung in Gold (Geest) und Grün (Marsch) dargestellt. Das Wagenrad steht für die Anbindung der Gemeinde an den alten Verkehrsweg und den damit verknüpften wirtschaftlichen Aufschwung. Das Bauernhaus symbolisiert die ursprüngliche landwirtschaftliche Prägung des Ortes und repräsentiert den ortsbildprägenden Haustyp.

Gemeinde  Haselau

Gemeinde Haselau
In Silber ein blauer Wellenbalken zwischen drei 2 : 1 gestellten Früchten der Haselstaude mit roten Nüssen und grünen Hüllblättern.
Die heutige Gemeinde Haselau in der Haseldorfer Marsch entstand 1928 durch Zusammenlegung des Gutsbezirks Haselau mit der Landgemeinde gleichen Namens. Der Inhalt des Wappens stellt sich in seiner Gesamtheit als bildliche Umsetzung des Gemeindenamens dar. Die Haselnüsse stehen nach dem Prinzip des "pars pro toto", d.h. der Vertretung des Ganzen durch einen markanten Teil, für den Haselstrauch, der dem Ort anteilig seinen Namen gegeben hat. Der blaue Wellenbalken vertritt, als typische heraldische Figur für einen Wasserlauf, den zweiten Namensbestandteil. Mit dem Bild einer "Au bei den Haseln" ist das Haselauer Wahrzeichen das Muster eines "sprechenden" oder "redenden" Gemeindewappens.

Gemeinde  Haseldorf

Gemeinde Haseldorf
Fünfmal sparrenförmig geteilt von Rot und Silber, auf den silbernen Sparren belegt mit elf 6 : 4 : 1 gestellten, mit der Spitze dem Sparrenscheitelpunkt zugewendeten blauen Eisenhütlein.
Das Wappen der Gemeinde Haseldorf ist, mit Ausnahme der Farben, identisch mit dem Siegel des Ritters Friedrich von Haseldorf aus dem Jahre 1255. Die Familie von Haseldorf erlosch schon mit diesem Vertreter, der in den geistlichen Stand eintrat. Mit der Übernahme des historischen Siegelbildes der gleichnamigen Familie in das Wappen der Gemeinde Haseldorf wird die nicht eben häufige Chance eingelöst, ein mittelalterliches Adelswappen für die Zwecke der Gemeindeheraldik zu nutzen. Da sich der Inhalt des gemeinsamen Wappens als reines Heroldsbild darstellt, ergibt sich zugleich die Möglichkeit, mit einem überzeugenden Einzelbeispiel für diesen ungeliebten, in der Gemeindeheraldik deshalb seltenen Wappentyp zu werben. Zwar reichte der Herrschaftsbereich der Herren von Haseldorf über das Gemeindegebiet weit hinaus und umfaßte die ganze Haseldorfer Marsch; dagegen war es der Ort, der der Adelsfamilie ihren Namen gab. Die Übernahme des Wappens ist deshalb wohlbegründet. Da dem historischen Siegelbild Hinweise auf eine mögliche Tinktur nicht entnommen werden können, ist das Gemeindewappen in den Farben des heutigen Landes Schleswig-Holstein tingiert.
Das Wappen wurde von dem inzwischen verstorbenen Künstler Peter Schaar entworfen, der in Haseldorf gewohnt hat.

Gemeinde  Heidgraben

Gemeinde Heidgraben
Von Silber und Rot durch einen schräglinken blau-silbernen Wellenbalken geteilt. Oben ein grüner Blütenstand mit acht roten Blüten der Besenheide, unten ein schräglinks gestellter silberner Torfspaten.
Erstmalig ist Heidgraben in den Pinneberger Amtsbüchern 1688 urkundlich erwähnt worden. Im heutigen Gemeindegebiet erstreckte sich eine unfruchtbare Moor-und Heidelandschaft, durchzogen von einem großen Graben- im Wappen durch den Wellenbalken symbolisiert -, der in die Marsch führte und zur Entwässerung der Sumpf- und Moorgebiete angelegt worden war. Die ersten Siedler in Heidgraben stachen Torf, hielten etwas Vieh, und begannen das Land nach und nach zu kultivieren. Daran erinnert der Torfspaten im Wappen. Weitere Erzeugnisse der immer noch armen Bewohner Heidgrabens waren Heide zum Dachdecken und Schrubber aus Heide oder Reisig. Dafür steht die Besenheide im Wappen. Die echte Erika ist eine nur in Schleswig-Holstein und anderen Teilen Norddeutschlands vorkommende Glockenheide. Das Heidekraut jedoch, das eigentlich Besenheide genannt werden müsste, gehört zur Gattung "Calluna". Die Besenheide ist ein immergrüner, etwa 60 cm hoher Strauch, der sehr langsam wächst und als "Hungerkünstler" gilt.

Gemeinde  Heist

Gemeinde Heist
In Silber ein halber springender roter Hirsch.
Die alten Privelegien der schleswig-holsteinischen Ritterschaft, eisern verteidigt gegen den Landesherren, vornehmlich aus Dänemark, waren gewissermaßen die Verfassungs-Urkunden Schleswig-Holsteins im Mittelalter. Hort dieser Urkunden war die sogenannte "Privelegien-Lade", die heute noch im Landesmuseum Schleswig-Holstein zu sehen ist. Die Wappen aller Rittergeschlechter wurden um 1500 auf die Lade gemalt, so auch der halbe Hirsch, rot auf silbernem Schild, Wappen der Ritter "de Heest". Nach diesem Vorbild gestaltete Inge Monshausen aus Moorrege ein modernes Wappen, das ab dem 01. Februar 1986 als offizielles Wappen der Gemeinde Heist eingeführt wurde und seit dem 02. März 1990 die Gemeindefahne ziert: blau-weiß-rot, die Farben Schleswig-Holsteins, im weißen Mittel-Feld der rote halbe Hirsch der Heesten.

Gemeinde  Hetlingen

Gemeinde Hetlingen
Über erhöhtem blauen Wellenschildfuß, darin nebeneinander drei schräglinks gestellte, wachsende silberne Schachblumen mit rotsilbern geschachter Blüte, in Silber zwei grüne Kopfweiden nebeneinander.
Genehmigt vom Innenminister des Landes Schleswig-Holstein am 11. Januar 1982 nach § 12 Abs. 2 der Gemeindeordnung für Schleswig-Holstein.

Gemeinde  Holm

Gemeinde Holm
In Rot ein tordierter, bronzezeitlicher goldener Armring. Im vorderen Obereck ein goldenes Eichenblatt, im hinteren eine goldene Ähre.
Die zentrale Figur des Wappens der Gemeinde Holm ist ein stilisierter Armreif aus der Bronzezeit. Dieses Schmuckstück vertritt als dessen Bestandteil einen Hortfund, der auf dem Gemeindegebiet geborgen wurde. Neben einer namhaften Anzahl dieser Armreifen wurden auch verzierte Bronzenadeln entdeckt. Es wird davon ausgegangen, daß es sich um den vergrabenen Warenbestand eines Wanderhändlers gehandelt hat, der auf dem historischen Verkehrsweg, dem "Ochsenweg", reiste. Der Ochsenweg führt in unmittelbarer Nähe des Gemeindegebietes vorbei. Durch die Ähre im Wappen wird angedeutet, daß die Existenzgrundlage der Holmer bis heute die Landwirtschaft geblieben ist. Die ursprüngliche Bewaldung des Gemeindegebietes wird durch das Eichenblatt versinnbildlicht, ebenso wie das heutige, reich bewaldete Erholungsgebiet "Holmer Sandberge".

Gemeinde  Moorrege

Gemeinde Moorrege
Durch einen silbernen Wellenbalken von Schwarz und Grün schräglinks geteilt. Vorn fünf 2 : 2 : 1 gestellte goldene Kugeln, hinten ein gestürzter goldener Anker unter einem vierspeichigen goldenen Maschinenrad.
Die Einführung des Wappens für die Gemeinde Moorrege wurde am 28. Oktober 1993 durch das Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein genehmigt. Das Wappen lässt durch die Schwarze Farbe die Namensgebung "Häuserreihe am Moor" wieder erkennen. Die 5 Nägel symbolisieren die 5 Ortsteile Bauland, Heidrege, Klevendeich, Moorrege, und Oberglinde. Der Fluss Pinnau, am Ortsrand von Moorrege gelegen, ist silbern dargestellt. Die grüne Farbe symbolisiert die Landwirtschaft, der goldene Anker den jahrhundertelangen Schifffahrtsverkehr und das Zahnrad die Industrie als Erwerbszweig.

Gemeinde  Neuendeich

Gemeinde Neuendeich
Durch einen rechtsseitig grün bordierten silbernen Wellenbalken schräglinks geteilt. Oben in Gold die rote Giebelseite eines Bauernhauses mit verbrettertem Giebel, unten in Grün eine silberne Kopfweide.
Die sich am nördlichen Flußufer entlangziehende Gemeinde Neuendeich verdankt ihr Bestehen und ihren Namen der Eindeichung der Pinnau. Auch sonst gestaltet dieser Fluß nicht nur das Landschaftsbild, sondern gewissermaßen auch das Leben in diesem Ort. Die Bordierung des Wellenbalkens im Wappen ist ein "redender" Hinweis auf den Flußdeich, der dem Ort den Namen gegeben hat. Bis in die Gegenwart bezogen die Bewohner des Ortes ihren Lebensunterhalt aus der bäuerlichen Arbeit. Darauf bezieht sich das Bauernhaus im Wappen, dessen holzverkleideter Giebel auf eine charakteristische Bauweise in diesem alten Bauerndorf aufmerksam macht. Die Kopfweide in der unteren Wappenhälfte steht für den typischen Baumbewuchs der Elbmarschen. Die Weide findet sich nicht nur an den Ufern der Flußläufe, sondern insbesondere auch an den zahlreichen, die Felder und Wiesen der Marsch begrenzenden Gräben. Die Schildfarben Gold und Grün betonen die Prägung des Ortes durch die bäuerliche Wirtschaft, indem sie die saftigen Wiesen und die reifen Getreidefelder des fruchtbaren Marschbodens symbolisieren.