Nordrhein-Westfalen

Beschreibung der Wappen der Stadtteile der Stadt Harsewinkel

Stadtteil  Greffen

Stadtteil Greffen
Das Wappen der Gemeinde Greffen zeigt in Gold einen roten schrägen, mit drei silbernen Kämmen belegten Wellenbalken.
Es geht zurück auf ein Siegel der im 14. Jahrhundert ausgestorbenen Sassenberger Burgmannsfamilie de Grevene, das einen mit drei Kämmen belegten Schrägbalken zeigt. Vermutlich war die Familie mit dem Greffener Haupthof belehnt. Ihr aus dem Jahr 1336 stammendes Wappen, das an einer Urkunde über den Verkauf von Hofdiensten an das Kloster Marienfeld hängt, hat die Umschrift „S[igillum] Gractonis de Grevene 1336“ (= Siegel des Gracht von Greffen 1336).
Bei der Wahl der Farben ließ man sich wie beim Harsewinkeler Wappen von der Lage Greffens im Grenzraum des ehemaligen Fürstbistums Münster zur Grafschaft Ravensberg leiten. Darüber hinaus änderte man den schrägen Balken in einen rechtsschrägen Wellenbarken ab, um die „Lage der Gemeinde im wasserreichen Stromgebiet der oberen Ems“ zu dokumentieren.

Stadtteil  Harsewinkel

Stadtteil Harsewinkel
Das Wappen zeigt in Rot einen goldenen, von drei silbernen Pferdeköpfen bewinkelten goldenen Wellengöpel.
Dieses Wappen interpretierte das Staatsarchiv Münster als ein redendes Wappen, das von der Interpretation des Ortsnamens Harsewinkel als Horsewinkel, also Roßwinkel, ausgehe. Das ist aber nach Th. Baader nur eine der möglichen Interpretationen des Ortsnamens. Ausgehend von den Hofesbezeichnungen Haswinkel oder Hoswinkel hält er auch eine Herleitung des Ortsnamens von hasu, dem althochdeutschen Wort für grau, für denkbar. Unabhängig von der etymologischen Richtigkeit der Herleitung des Ortsnamens von „Horsewinkel“ kann davon ausgegangen werden, dass diese Interpretation bei den Überlegungen zur Wahl der Wappensymbole im Vordergrund gestanden hat. Der Wellengöpel war als ein Symbol für den Wasserreichtum der Gegend um Harsewinkel zu verstehen, nicht aber als Symbol für die Ems selbst oder einem konkreten ihr zufließenden Gewässer. Die Farbgebung des Wappens mit Rot und Gold einerseits und Rot und Silber andererseits hielt das Staatsarchiv wegen der Grenzlage Harsewinkels zwischen dem Münsterland und Ravensberg für historisch begründet; denn Rot und Gold waren die Farben des Fürstbistums Münster, das 1803 säkularisiert wurde, und Rot und Silber die Farben der Grafschaft Ravensberg, die 1609/1614 unter brandenburgische Herrschaft kam.

Stadtteil  Marienfeld

Stadtteil Marienfeld
Das Wappen der Gemeinde Marienfeld zeigt einen in Silber und Grün geteilten Schild, dessen oberes Feld mit einem aus der Schildteilung wachsenden schwarzen, goldbewehrten und rotbezungten Löwen belegt ist, während auf dem unteren Felde drei silberne 12blättrige Marienblümchen mit goldenen Punzen und Stengeln liegen.
Wie das Harsewinkeler Wappen interpretierte das Staatsarchiv auch das Marienfelder Wappen als ein redendes. Das trifft natürlich nur für die Marienblümchen in der unteren Hälfte des Wappens zu, die auf den Ortsnamen verweisen sollen. Ob mit der Dreizahl der Blumen und der Zwölfzahl der Blütenblätter eine weitere Bedeutung verbunden sein sollte, läßt sich nicht mehr ermitteln. Der obere Teil des Wappens muß dagegen als ein historisierendes Wappen interpretiert werden, wird mit dem Löwen doch auf das Wappentier des Edelherrn Widukind von Rheda zurückgegriffen, der 1185 zu den Gründern des Klosters Marienfeld gehörte. Den Rückgriff auf dessen Wappen hielt das Staatsarchiv für legitim, weil das Kloster Ausgangs- und Kristallisationspunkt der nach ihm benannten Siedlung Marienfeld wurde. Die Begründung für die Farbgebung ist unbekannt. Heraldische und praktische Gründe werden wohl den Ausschlag gegeben haben. Der schwarze Löwe erforderte zwingend einen goldenen oder silbernen Grund; für die silbernen und mit goldenen Punzen belegten Marienblümchen bot sich Grün als Farbe des Grases wohl aus praktischen Überlegungen an, weshalb eine Farbgebung in Anlehnung an die Farben des Fürstbistums Münster ausschied.