Bayern

Beschreibung der Wappen der Mitgliedskommunen der Verwaltungsgemeinschaft Holzheim

Markt  Aislingen

Markt Aislingen
Gespalten von Rot und Silber; vorne auf grünem Dreiberg eine silberne Kapelle mit Kuppeldach und Laterne; hinten eine dreilatzige, golden befranste rote Sturmfahne mit drei goldenen Ringen.
Dem Wappen der Marktgemeinde Aislingen liegt der von Rot-Silber gespaltene Schild des Hochstifts Augsburg zugrunde, dem der Ort von 1489 bis zur Säkularisation unterstand. Er erfuhr durch die Augsburger Bischöfe vielfältige Förderung. Sie errichteten dort ein bischöfliches Pflegeamt und wandelten das ehemalige Werdenbergische Schloss in eine bischöfliche Sommerresidenz um. Aislingens Marktgerechtigkeit geht vermutlich bis in die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts zurück.
Wie die Hauptfarben des Wappens, so greift auch die rote Sturmfahne (sog. Gonfanon) auf die Lokalgeschichte zurück. Sie ist das bekannte Wappenzeichen des weitverzweigten Geschlechts der Grafen von Werdenberg, die wahrscheinlich durch Heirat in den Besitz Aislingens gelangt sind. Die Grafen von Werdenberg führten ursprünglich dasselbe Wappen wie die stammesgleichen Grafen von Montfort, die rote Sturmfahne auf Silber. Dieses Montforter Wappen bildet heute das Landeswappen von Vorarlberg, dessen Gebiet einst zum großen Teil den Grafen von Montfort gehörte. Nach dem Erwerb von Heiligenberg änderten 1277 die einzelnen Familienzweige ihre Wappenfarben. Die gräfliche Linie Werdenberg-Sargans wechselte sie und führte fortan eine silberne Sturmfahne auf Rot. Dieses Wappen führte auch der Augsburger Bischof Johann von Werdenberg wie die wappengeschmückten Gewölbeschlusssteine in der westlichen Tordurchfahrt des Dillinger Schlosses heute noch zeigen. Dass im Aislinger Ortswappen trotzdem die alte Werdenbergische, später Montfortische Farbstellung beibehalten worden ist, also rote Fahne auf silbernem Grund, geschah aus heraldischen Erwägungen.
Als weiteres Beizeichen weist das gemeindliche Hoheitssymbol auf ausdrücklichen Wunsch der Gemeinde die sog. „Aislinger Kapelle“ auf. Südlich der Pfarrkirche steht auf beherrschender Höhe, weithin sichtbar, das Wahrzeichen Aislingens, die St. Sebastianskapelle. Sie ist ein kleiner fünfeckiger Barockbau aus dem Jahre 1629/30. Unter Verzicht auf Details ist die Ansicht des kunstgeschichtlich bemerkenswerten Kirchleins in der erforderlichen heraldischen Stilisierung in das Gemeindewappen aufgenommen worden.
Das Staatsministerium des Innern stimmte der Annahme des Wappen am 30. September 1952 zu (IB I-3008/82).

Gemeinde  Glött

Gemeinde Glött
In Blau ein mit drei gestürzten roten Sparren belegter goldener Pfahl, beseitet von je einer goldenen heraldischen Lilie.
Nachdem im Mittelalter verschiedene schwäbische Adelige Herren von Glött gewesen waren, kaufte 1537 Anton Fugger Schloß und Flecken Glött. Für die weitere geschichtliche Entwicklung der Gemeinde wurde die Herrschaft der Grafen Fugger von ausschlaggebender Bedeutung.
Unter Johann Ernst Fugger (1590 - 1639) entstand die Linie Fugger-Glött, die noch heute blüht. Die Familie führt neben den sog. Fuggerschen Lilien auch einen goldenen Pfahl mit drei gestürzten roten Sparren im Wappen. Letztere Figur ist das Symbol der Herren von Bollweiler, deren Besitz durch Erbgang 1655 an die Fugger überging. Das Fugger-Bollweilersche Wappen stellt daher die Geschichte der Gemeinde Glött in anschaulicher Form dar.
Seine Durchlaucht, Fürst Fugger-Glött-Kirchheim hat die Genehmigung zur Verwendung des Familienwappens im Gemeindewappen erteilt.
Das Gemeindewappen wurde vom Bayerischen Staatsministerium des Innern am 26. 10.1966 genehmigt.
Gemeinde Holzheim (bei Dillingen a.d. Donau)
Unter von Rot und Silber gespaltenem Schildhaupt gespalten von Silber und Blau; vorne ein linksgewendeter, golden gekrönter und bewehrter blauer Löwe, hinten drei sechsstrahlige goldene Sterne schräg hintereinander.
Rot-silber gespaltenes Schildhaupt als Symbol der Zugerhörigkeit zum Hochstift Augsburg (-1803). Der Löwe der vorderen Wappenhälfte ist dem gräflichen Adelmannschen Wappen entnommen, da ein Spross dieser Familie, der Humanist Conrad v. Adelmannsfelden, hier lebte und verstarb (1547). Die drei Sterne auf blauem Grund sind dem Wappen des, aus Holzheim stammenden, Abtes Michael Dobler v. Deggingen entnommen.
Genehmigt wurde es am 05.06.1967.