Bayern

Beschreibung der Wappen der Mitgliedskommunen der Verwaltungsgemeinschaft Velden (Pegnitz)
Gemeinde Hartenstein (Mittelfranken)
Gespalten von Gold und Schwarz, vorne ein durchgehendes blaues Wolfseisen mit Widerhaken, hinten ein steigender, rot gekrönter und bewehrter goldener Löwe.
Die Gemeinde Hartenstein besteht seit 1978 aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Hartenstein, Grünreuth und Enzendorf. Das Wolfseisen ist dem Wappen der Herren von Hartenstein entnommen, einer Nebenlinie der Herren von Neidstein, die sich nach Hartenstein nannte und 1366 ausgestorben ist. Im Hausvertrag von Pavia von 1329 wird Hartenstein als wittelsbachischer Besitz aufgeführt. Der Ort war Sitz eines kurpfälzischen Pflegamtes und wurde nach dem Dreißigjährigen Krieg zu einer Festung ausgebaut. An die Wittelsbacher erinnert der pfälzische Löwe im Gemeindewappen.

Wappenführung seit 1986 nach Zustimmung der Regierung von Mittelfranken mit Schreiben vom 21.07.1986

Stadt  Velden

Stadt Velden
Geteilt und oben gespalten; vorne in Gold am Spalt ein halber schwarzer Adler, hinten fünfmal schräg geteilt von Rot und Silber; unten in Rot ein waagrechter silberner Fisch.
Velden ist einstiges Königsgut und wird 889 erstmals erwähnt. Es kam 1009 an das Hochstift Bamberg. Markt, Amt und ein Drittel des Forstes fielen 1320 an das Herzogtum Bayern. Zusammen mit anderen Gütern wurde Velden 1353 an Böhmen verpfändet und erhielt 1376 von Kaiser Karl IV. Stadtrechte. Seit 1401 war es wieder im Besitz der Wittelsbacher und kam 1504 an die Reichsstadt Nürnberg. Das älteste Siegel stammt aus der böhmischen Zeit. Im geteilten Schild stehen oben der wachsende doppelschwänzige, gekrönte böhmische Löwe, unten ein Fisch als Hinweis auf den Fischreichtum der Pegnitz. Dieses Siegel wurde auch unter pfälzischer Herrschaft verwendet. Erst als Velden 1504 an die Reichsstadt Nürnberg kam, änderte sich auch das Wappenbild. Seitdem stehen oben der halbe schwarze Adler und die Schrägteilung aus dem Wappen der Reichsstadt Nürnberg. Von 1806 bis 1819 standen im Siegel die bayerischen Rauten, von 1819 bis 1836 im gekrönten Schild zwei Forellen übereinander.

Gemeinde  Vorra

Gemeinde Vorra
Durch eine gesenkte, eingeschweifte silberne Spitze, darin ein schwarzer Holzschuh mit rotem Innenfutter und silbernen Leisten, gespalten von Gold und Rot; vorne ein rot bewehrter und rot bezungter halber Adlerrumpf am Spalt, hinten eine steigende, herschauende, rot bezungte silberne Katze.
Die Gemeinde Vorra besteht seit 1972 aus den ehemals selbstständigen Gemeinden Alfalter, Artelshofen und Vorra. Das Wappen geht auf die Geschichte dieser drei Orte ein. Der Adler stellt den Reichsadler dar und ist dem Wappen der Reichsstadt Nürnberg entnommen, die 1504 Alfalter erwarb und auch Teile der Hofmark Vorra besaß. Die Katze ist aus dem Wappen der Nürnberger Patrizierfamilie Tetzel, die 1597 Vorra erwarb und dort 1602 ein Schloss errichtete. Darüber hinaus ist diese Familie im gesamten Gemeindegebiet als Orts- und Grundherr nachweisbar. Der Holzschuh repräsentiert den Ort Artelshofen. Die Figur stammt aus dem Wappen der Familie Holzschuher, die seit 1531 im Besitz des Artelshofer Schlosses war und bereits um 1531 als Schlossherren belegt ist.

Das Wappen von Vorra symbolisiert die geschichtliche Entwicklung der drei Gemeindeteile:

An die Reichsstadt Nürnberg, die 1504 Alfalter erwarb und auch Teile der Hofmark Vorra besaß, erinnert der Reichsadler (links). Die Katze (rechts) stammt aus dem Wappen der Nürnberger Patrizierfamilie derer von Tetzel, die im 16. Jahrhundert Vorra erwarb und 1601 dort das erste Schloss errichtete. Auch im übrigen Gemeindegebiet sind die Tetzel als Grund- und Ortsherren nachweisbar. Für Artelshofen steht das Wappen des Holzschuhs (unten) als Wappenbild der Familie Holzschuher. Dieser gehörte das Schloss Artelshofen von 1931 bis 2006, aber auch schon um 1531 sind für kurze Zeit diese Nürnberger Patrizier als Inhaber des Schlosses nachweisbar.