Baden-Wuerttemberg

Beschreibung der Wappen der Ortsteile der Gemeinde Königheim

Ortsteil  Brehmen

Ortsteil Brehmen
In Schwarz ein silberner rotbezungter Drache; goldenes Feuer ausstossend.
Obwohl Brehmen schon 1451 ein eigenes Dorfgericht besaß, war die Gemeinde zur Siegelung der von ihr ausgestellten Urkunden nicht berechtigt. So ließen "Schuldheis und ein gantz erbar Gericht allhie zu Bremen unter dess gestrengen, edlen und västen Albrecht Christophs von und zu Rosenberg, unsers großgünstigen Junckhern Obrigkait und Gebiether" den am 08. Juli 1608 für Hans Gundel ausgestellten Geburtsbrief von dem Ortsherrn beglaubigen, "sintemal wir unss aignes Innsigels nit gebrauchen".

Auch das von den Einwohnern am 15. August 1811 unterschriebene Vollmachts Formular zur Gemeinds-Huldigung ist mit keinem Gerichtssiegel versehen.

Um die Mitte des 19. Jahrhunderts beschaffte sich die Gemeinde einen ovalen Farbstempel mit der Inschrift GEMEINDEVERWALTUNG BREMEN, in den zwei letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts war ein runder Farbstempel in Gebrauch. Er zeigt den von Zweigen umgebene Großbuchstaben B. Auf Vorschlag des Generallandesarchives nahm der Gemeinderat am 29. Juli 1901 das eingangs beschriebene Gemeindewappen an. Es zeigt das Wappen der Herren von Brehmen mit verwechselten Farben.

(Quelle: Wappenbuch des Landkreises Tauberbischofsheim)

Ortsteil  Gissigheim

Ortsteil Gissigheim
In Rot ein silberner Ring.
Die erste Nennung erfolgte in den Amorbacher Traditionsnotizen zwischen 1012 und 1018, die erste urkundliche Erwähnung 1197 als der Edelherr Ruprecht von Dürn dem Kloster Amorbach seinen Besitz in "Gissinkeim" und in anderen Orten vermachte.
Seit 1473 war es das Geschlecht derer von Riedern, 1588 je zur Hälfte die Familien Wichsenstein und Echter von Mespelbrunn, die 1628 im Besitz des ganzen Dorfes waren und von 1594 bis 1646 die hohe Centgerichtsbarkeit als Lehen des Hochstifts Würzburg inne hatten. Auf sie folgten 1665 die Herren von Walderdorff zu Eubigheim undd 1702 die Freiherrn von Bettendorf.

Schultheiß und Gericht sind für 1447 erstmals bezeugt. Nach der Dorfordnung von 1592 ernannten die damaligen zwei Herrschaften einen gemeinsamen Schultheißen und ein gemeinsames Dorfgericht. 1694 war der von Walderdorffsche Verwalter zu Eubigheim zugleich Oberschultheiß zu Gissigheim. Ältere Gerichtssiegel sind nicht nachweisbar.

Den zwischen den Gemeinden Gissigheim und Könnigheim 1618 abgeschlossenen Vergleich über eine bis dahin strittiges Stück Feld besiegelte Königheim mit dem Gerichtssiegel, der von Wichsensteinische Schultheiß Hans Schmidt zu Gissigheim aber mit seinem Privatsiegel.
Einen für Jakob Fackelmann am 14. März 1689 von dem Gericht Gissigheim ausgestellten Geburtsbrief beglaubigte Maria Susanne Walderdorff, "weilen wir keineß aignen Insigelß gebrauchen".

Das von den Einwohnern am 15. August 1811 unterschriebene Vollmachts-Formular zur Gemeinds-Huldigung versah der Ortsvorstand mit dem Gissigheimer Ortssiegel, das im Schild das heutige Wappenbild zeigt.
Auch in den Farbstempeln des 19. Jahrhunderts behielt die Gemeinde den Ring, ein Emblem aus dem Wappen der Freiherren von Bettendorf, bei. Den vom Generallandesarchiv vorgeschlagenen Wappenfarben hat der Gemeinderat im Juli 1901 zugestimmt.

(Quellen: Ortschronik von Gissigheim von F. Gehrig und Wappenbuch des Landkreises Tauberbischofsheim)

Ortsteil  Pülfringen

Ortsteil Pülfringen
In Silber auf grünem Boden der heilige Kilian mit goldenem Nimbus in silberbesetztem rotem Ornat und mit roter Inful, in der Rechten ein goldenes Schwert, in der Linken einen goldenen Krummstab haltend.
Der Ort wird schon 788 im Codex des Klosters Lorsch als "frickincheim" genannt und ist damit zugleich der urkundlich nachgewiesene älteste Ortsteil im Gemeindegebiet.

Im Jahr 1099 erwarb Abt Richard von Amorbach ein Gut von Heinrich von Vilvirnkeim, der schon zum späteren Ortsadel gehören könnte. Ein Sproß dieses Geschlechts, Heinrich von Bilversheim, stieg zu hohen Ehren im Reich auf. Er war 1241 oberster Notar beim Kaiser und von 1242 bis 1257 Fürstbischof von Bamberg. Um 1300 wurden die During von Königheim hier Hauptbesitzer. Sie verkauften die Dorfherrschaft später an die Grafen von Wertheim, die Pülfringen 1555 bis 1612 der Lehre Luthers zuführten. erst nach dem Erläschen dieses Geschlechts konnte der Würzburger Bischof Julius Echter 1612 wieder einen katholischen Geistlichen einsetzen und den Ort dem Amt Hardheim zuweisen.

Nach dem Weistum von Pülfringen vom 04. Mai 1406 besaßen die Grafen von Wertheim "da selbst tzu Bilferkeym daz recht von alter her, eyne Gericht da tzu setzen und zu machen" und den Schultheißen zu bestimmen, er durfte aber kein Gericht ernennen.

Schultheiß, Bürgermeister und Gericht zu Pülfringen Amts Hardheim ließen den am 09. März 1729 für Stefan Steck ausgestellten Geburtsbrief von dem Würzburger Amtmann Adam Ernst Halbritter von Rittersburg zu Hardheim mit dem Amtssiegel besiegeln.

Das GERICHT. SIGIL. IN. BILLFRIA, mit dem die Gemeinde am 16. August 1811 das von den Einwohnern unterschriebene Volllmachts-Formular zur Gemeinds-Huldigung versah, zeigt – ohne Schild – das heutige
Wappen mit der Darstellung des Schutzpatrons der Pfarrkirche. Diese Siegel beschaffte sich die Gemeinde erst aufgrund der würzburgischen Verordnung vom 16. Januar 1777. Das Amt Hardheim berichtete darüber am 02. Februar 1777. "Pülfringen wäre ebenfalls mit keinem (Siegel) versehen, und wolle sich auch vor die Gemeind einen zu Würzburg fertigen lassen, worauf der Kirchen Patron zu Pülfringen, der heilige Kilianus, gestochen werden solle".

Bei der Überprüfung der Gemeindewappen im Jahr 1901 wünschte die Gemeinde die Beibehaltung der seit 1777 nachweisbaren Darstellung.

Der Neufassung und der Festlegung der Wappenfarben stimmte der Gemeinderat im Mai 1902 zu.

(Quellen: Ortschronik von Pülfringen und Wappenbuch des Landkreises Tauberbischofsheim)