Schleswig-Holstein

Gemeinde Koldenbüttel

Unter grünem Wellenschildhaupt, darin eine waagerechte gesprengte goldene Kette, in Silber zwei schmale blaue Wellenbalken über einem blauen Dreispitzzinnenschildfuß, darin ein schmaler silberner Wellenbalken.

Der Ortsname der Gemeinde Koldenbüttel leitet sich her von nd. Kooln'büttel = "Zur kalten, d.h. erloschenen, alten, verlassenen Siedlung" (Laur). Danach weist dieser Name auf eine verlassene und dann wieder bebaute Siedlung hin.
Das Gemeindewappen befasst sich mit der Namensgebung und zeigt im Schildfuß die Silhouette von drei Hütten, die an diesen vermutlich untergegangenen Ort erinnern sollen.
Zwei blauen Wellenbalken erinnern an die wechselvolle und vom Wasser so abhängige Geschichte dieses Dorfes in der Eiderniederung. Sie symbolisieren zugleich die Eider und die Treene. Der silberne Wellenbalken im Schildfuß symbolisiert die trocken gelegte Nordereider.
Die einstige Insel Eiderstedt wurde zu Beginn des 8. Jahrhunderts durch friesische Einwanderer besiedelt. Etwa um 1000 n. Chr. drangen sie in die siedlungsfeindlichen, schlecht entwässerten Niederungsgebiete der Eidermündung vor, um sie planmäßig in Kultur zu nehmen.
Im Zuge der Bautätigkeit der sich ansiedelnden Menschen wurde die Eidermündung im 12. Jahrhundert beidseitig eingedeicht. Koldenbüttel lag damals noch auf der Insel Eiderstedt, im Mündungsbereich der Treene in die Nordereider. Im Jahre 1362, als 10 Jahre nach der ersten urkundlichen Erwähnung von Koldenbüttel, durchstieß eine gewaltige Sturmflut die bescheidenen Deiche aus der Zeit der friesischen Kolonisation.
Mit den ersten erneuten Eindeichungen an der schleswig-holsteinischen Westküste entstanden in den Jahren 1380 und 1450 die Köge nordwestlich von Koldenbüttel. Die Sturmflut von 1436 zerstörte jedoch alle fast damals bestehenden Deiche. In den Jahren 1470 bis 1489 wurde die Nordereider abgesperrt und im Jahre 1575 erfolgte die Abdämmung und Umleitung der Treene, die zuvor noch bei Koldenbüttel in die Nordereider mündete.
Das Gemeindewappen nimmt sich dieser wechselvollen und schicksalhaften Geschichte von Koldenbüttel an und erinnert damit auch an einen durch schwere Sturmfluten untergegangenen Ort in der Untereider Marsch.
Die gesprengte Kette im Schildhaupt bezieht sich auf die im 12. Jahrhundert erbaute Koldenbütteler Kirche. Sie erinnert an den heiligen St. Leonhard, dem die Kirche geweiht wurde und der in vielen Darstellungen mit einer solchen Kette gezeigt wird.