Saarland

Gemeinde Marpingen

Unter grünem, mit zwei Spitzen abgeteiltem Schildhaupt, darin eine vierblättrige goldene heraldische Rose, durch eine eingebogene Spitze gespalten; vorne in Gold ein gestümmelter roter Adler, hinten in Gold ein gekrönter roter Löwenkopf mit offenem Rachen, ohne Zunge, unten in blau ein linksgewendeter silberner Doppelhaken mit einer Mittelsprosse und stumpfen Enden.

Das Recht zur Führung des beschriebenen Gemeindewappens wurde der Gemeinde Marpingen vom Saarländischen Minister des Innern mit Urkunde vom 20. Juni 1983 erteilt.
Die Gemeinde Marpingen umfaßt die Orte Alsweiler, Berschweiler, Marpingen und Urexweiler. Von diesen Ortsteilen besaßen Marpingen und Urexweiler als ehemalige Gemeinde - im alten Umfang - eigene Wappen.
Marpingen
führt als namensgebender Ort im M-förmig gezackten Schildhaupt eine heraldische vierblättrige Rose. Die grüne Farbe spricht für den bewußt landverbundenen Charakter der Einwohner. Der M-förmig gezackte Schnitt ist ein typisches, einprägsames Zeichen für den Orts- und Gemeindenamen. Die Rose - jedoch rot und fünfblättrig - mit anderen zu einer Staude angeordnet, ist dem Wappen der Grafen von Blieskastel entnommen. Um 1200 besaßen die Blieskasteler - neben 17 anderen Dörfern - Marpingen als Verduner Lehen. Die vier Blätter der für das Wappen gewählten Rose symbolisieren die vier Orte der Gemeinde. So wie diese Blätter eng um einen Mittelpunkt gestellt sind, versinnbildlichen sie den Zusammenhalt trotz unterschiedlicher Interessen und trotz unterschiedlicher historischer Entwicklung. Gleichzeitig ist die Rose ein Zeichen der Marienverehrung, die hier besonders gepflegt wird. Zahlreiche Motivtafeln am Marienborn, aus der Bevölkerung gestiftet, bezeigen sie Dankbarkeit für Hilfe aus mancherlei Bedrängnis.
Alsweiler
ist durch den gestümmelten Adler im neuen Wappen ver-treten. Er weist auf die Herrschaft Lothringens im Gebiet der Baillage d Àllemagne hin, zu der Alsweiler fast ein halbes Jahrtausend gehörte.
Urexweiler
führt im alten Gemeindewappen den umgekehrt tingierten Löwen des alten Saarbrücker Grafengeschlechts, das bis 1274 regierte, bzw. im Mannesstamm erlosch. Er ist ein Hinweis auf die enge Beziehung zwischen dem gräflichen Hause und dem Rittergeschlecht von Exweiler. Wegen Platzmangel im neuen Wappen gilt die Regel - „pars pro toto“ - der Löwenkopf steht für die ganze Figur, hier jedoch mit geöffnetem Rachen, ohne Zunge.
Berschweiler
Der linksgewendete Doppelhaken mit stumpfen Enden und einer Quersprosse steht für den Ort Berschweiler. Dieses Zeichen Saarbrücker Hoheit erscheint an Grenzen in Waldgebieten. Es hat sich durch Jahrhunderte zum Symbol anstelle des Saarbrücker Wappentieres, des Löwen, entwickelt. Die heute noch erhaltenen Grenzsteine tragen eingemeiselt auf der ehemals Saarbrücker Seite den Doppelhaken in der beschriebenen Form. Die Tingierung ist seit der Regierungszeit Saarbrücken Commercy Blau-Silber.