Bayern

Markt Triftern

In Silber auf blauem Dreiberg stehend ein rot gekleideter barhäuptiger Mann, der ein goldenes Sieb mit beiden Händen hält.

Am 25. April 1486 verlieh Herzog Georg der Reiche ein „Wappen und Kleinod, dasselbe ist in der Urkund gemalt”. Der Wappenbrief beginnt: „Wir, Georg von Gottes Gnaden Pfalzgraf bei Rhein, Herzog in Nieder- und Oberbaiern, bekennen und tun kund öffentlich mit diesem Brief, daß uns unser getreue Rat und Gemeinde unsres Marktes Triftern berichten lassen, wie sie bisher eigenen Wappens und Insigels gemangelt und nit gehabt, uns darauf untertänigst ersucht und gebeten, sie damit gnädiglichst zu fürsorgen; solches ihr ziemliches Bitten haben wir eingesehen und haben darauf denselben von Triftern und ihren Nachkommen die hiernach geschriebenen Wappen und Kleinod gnädiglich gegeben. Nämlichen: Einen weißen Schild, darin ein Mannsbild mit roter Kleidung, stehend unten auf einem Garben und in den Händen ein Trüftern, ihr Eigenschaft mit gelber Farb hat... .. .” Das Original des Wappenbriefes ist zwar verschollen, das gleichzeitige Konzept aber noch im Hauptstaatsarchiv erhalten.

Die heute gültige Wappenbeschreibung lautet:
„In Silber auf blauem Dreiberg stehend ein rot gekleideter barhäuptiger Mann, der ein goldenes Sieb mit beiden Händen hält.”
Das Wappen soll durch ‚„Triftern” (Reuter, Getreidesieb), das der bäuerliche Mann vor sich hält, ein „redendes” sein, d. h., aus dem Wappenbild läßt sich der Name ablesen. Aber mit der Ortsnamenforschung nahm man es damals nicht so genau. Das gleichzeitig entstandene schöne Marktsiegel ist durch Abdruck von 1514 überliefert. Es zeigt das Wappen im Tartschenschild und in gotischen Lettern die Umschrift: „sigillvm.zv.trufftern.” Das Aussehen des Bauern hat sich später häufig verändert. Bei Mielich und Wening entsprach es dem Siegel, Apian stellt einen Landsknecht dar. In der Bürgermeistermedaille von 1819 ist der Mann unbekleidet, ebenso bei Siebmacher und Hefner, die aus einem Sieb einen sinnlosen Korb machten. Dem Bericht der Gemeinde von 1835 liegt eine häßliche Wappenabbildung mit falschen Farben bei.