Bayern

Stadt Tittmoning

In Blau eine silberne Burg mit offenem Tor, goldenem Fallgatter und zwei rot bedachten Zinnentürmen, zwischen ihnen wachsend ein golden gekleideter Bischof mit Mitra, die Rechte segnend erhoben, in der Linken einen goldenen Krummstab.

Das älteste Wappen von Tittmoning stammt aus dem Jahre 1299. Es zeigte eine Hand, die die Mitra eines Bischofs empor hält. Dies symbolisierte ursprünglich die direkte Abhängigkeit der Stadt vom salzburgischen Erzbischof.

Auf der berühmten "Igelbundurkunde" von 1403 - die Wappen des Adels, der salzburgischen Städte und Märkte wurden dort wie die Stacheln eines Igels dargestellt - erscheint erstmals das Wappen des segnenden Bischofs auf einem Burg- oder Stadttor zwischen zwei Türmen. Es besaß über vier Jahrhunderte Gültigkeit. Nachdem Tittmoning 1816 bayerisch geworden war, erfolgte durch ein Dekret vom 14. Januar 1819 die Änderung des Wappens, da die "erloschenen Hoheitsrechte des Bischofs" nicht mehr galten.

Bis 1846 zeigte dann das Wappen die Stadtmauer mit den beiden Türmen, aber an Stelle des Bischofs stand ein Ährenbündel und darüber strahlte die Sonne der Aufklärung. Danach wurde wieder das ursprüngliche Wappen mit dem segnenden Erzbischof eingeführt. In der Zeit des Königreichs Bayern, das 1918 endete, wurde das jeweilige Stadtwappen zusätzlich mit einer Krone aus fünf Türmen geziert.

Dazu noch eine Aussage des Hauptstaatsarchiv zum Thema Stadtwappen Tittmoning:

Offiziell letzte Änderung war 1836 (Feldfarbe wurde von rot zu blau).
Als Änderung gilt auch nur, was von der „Blasonierung“ (Wappenbeschreibung) abweicht, und die lautet für Tittmoningwie oben.

Solange diese Elemente und Farben nicht geändert werden, muss nichts beantragt/gemeldet werden. Die Abweichungen zwischen dem von der Stadt verwendeten, vereinfachten Wappen und dem alten, das an der Rathausfassade hängt und auf der Website des „Haus der Bayerischen Geschichte“ ( https://www.hdbg.eu/gemeinden/index.php/detail?rschl=9189152) erscheint, sind also nicht wesentlich.

Dennoch gibt es Empfehlungen:
- Krönchen, Banderolen und ähnliches Beiwerk sollen heutzutage weggelassen werden.
- Die heraldischen Farben sind generell klar und möglichst dunkel zu wählen. Das Hellblau ist eigentlich eine Ausnahme („bayerisches Blau“), die nur im Bayerischen Staatswappen vorkommt.

Insofern ist das aktuelle, vereinfachte Wappen mit dunkelblauem Hintergrund und ohne Beiwerk goldrichtig.

Es stünde der Stadt frei, sich mit einer neuen Bildvorlage an das Haus für Bayerische Geschichte zu wenden, damit dort im Online-Verzeichnis die moderne Version geführt wird und Einheitlichkeit herrscht. Eine offizielle Änderung ist das aber nicht.
Wenn die Stadt die alten Elemente, z.B. die rote Feldfarbe, wieder zurückhaben wollten, müsste sie das beantragen. Aber alle Variationen bei Feinheiten, die innerhalb der Blasonierung bleiben, also auch die Frage, wie viele Finger die Segenshand erhoben hat und wie der Bischof dreischaut, sind der Stadt überlassen und müssen sich maximal an Darstellungskonventionen orientieren.