Bayern

Stadt Gefrees

Gespalten; vorne geviert von Schwarz und Silber; hinten in Gold über einer roten Zinnenmauer ein wachsender, rot bewehrter schwarzer Bracke mit rotem Halsband, darauf die Inschrift GEFREES.

(bestätigt durch das Staatsministerium des Innern am 4. Oktober 1957 mit Entschl. Nr. IB 1-3000-20 G/7).

Das seit 1336 der Herrschaft der zollerischen Burggrafen von Nürnberg unterstehende Dorf Gefrees scheint schon im 15. Jahrhundert zeitweilig den Charakter einer Stadt besessen zu haben. Dazu paßt auch die 1466 erwähnte Führung eines eigenen Siegels, von dem jedoch bisher keine Abdrucke bekannt sind. Im 16. Jahrhundert galt der Ort als Markt, wie auch die Umschrift SIGILL: DES - MARCKTS - ZVM - GEFREES eines hübschen Siegels aus der Zeit um 1550 beweist. Es zeigt im gespaltenen Schild vorne das quadrierte Zollernwappen in der Farbenfolge Schwarz und Weiß und den hier wachsend dargestellten Bracken, der seit 1317 die Helmzier der Burggrafen von Nürnberg bildete. Zu diesen Abzeichen der Ortsherrschaft gesellte sich die Zinnenmauer als Symbol der Marktbefestigung. Die Farben überliefert eine Zeichnung von etwa 1581 im Staatsarchiv Bamberg: Die Mauer ist rot, der rot bezungte Bracke steht in goldenem Feld und trägt auf dem Halsband den Ortsnamen. Das Tier tritt nochmals in Erscheinung in einem für 1672 belegten kleinen Marktsiegel und in der Abbildung im Reißschen Wappenkalender von 1767. Zwei über dem oberen Schildrand mit 1636 datierte Siegel von sehr mangelhafter Ausführung verschuldeten jedoch die jahrhundertelang mitgeschleppte irrige Deutung des Bracken. Sie fand ihren Niederschlag insbesondere bei der Revidierung des Ortswappens in den ersten Jahren der neuen bayerischen Herrschaft. In dem von Mißverständnissen strotzenden Bericht des Ortsvorstandes von 1812 wurden dem Zollernschild die Farben Schwarz, Blau und Silber, der Mauer die Farben Schwarz und Silber zugeschrieben, das Wappentier als Löwe ausgegeben. Diese Angaben fanden Gehör. Die allerhöchste Entschließung vom 29. Juli 1819 wirkte sich für Gefrees so aus, daß die vordere Schildhälfte von Weiß und Blau geschacht, der Löwe golden in Rot tingiert wurde. In der Bürgermeistermedaille von 1820 erscheint auch erstmals die Mauerkrone. Die Dienstsiegel und das einschlägige Schrifttum des 19. Jahrhunderts folgten der Regelung von 1819. Erst 1928 wurde der Zollernschild wieder stillschweigend eingeführt. Den Löwen behielt aber sogar Hupp noch bei, der ihn mit dem Löwen der Grafen von Orlamünde oder der Burggrafen von Nürnberg erklären wollte. 1952 entschloß sich der Stadtrat erfreulicherweise zur Rückkehr zum richtigen alten Wappen, das seitdem auch im Dienstsiegel steht.