Brandenburg

Stadt Angermünde

In Silber über vier blauen Wellen eine rote Burg mit drei bezinnten Türmen; aus dem größeren Mittelturm wächst ein ein goldenes Hifthorn blasender grün gekleideter Jäger, das offene Tor ist mit einem goldenen Hirschkopf belegt; auf dem rechten Seitenturm ein blauer Spangenhelm mit drei grünen Pfauenfedern, auf dem linken Seitenturm ein roter Adler.

In Angermünde war der Markgraf von Brandenburg Stadtherr, als die Stadt im 13. Jh. entstand und Stadtrecht erhielt. 1292 ist ihr erstes Siegel belegt. Auf ihm sind bereits der Jäger und der Hirsch zu sehen, die heute noch das Wappen der Stadt zieren. An diese Figuren knüpft eine Wappensage an. Dahinter dürfte sich jedoch ein „redendes“ Wappen verbergen, das sich auf einen älteren Siedlungsteil bezieht. Er ist uns heute noch in der „Jägerstraße“ präsent.

Hier die bekannte Wappensage:

Wie der schwimmende Hirsch ins Angermünder Stadtwappen kam.
Vor vielen Jahrhunderten, als Angermünde noch inmitten dichter Wälder lag, gehörte es zu den Vergnügungen der hiesigen Burgherren, zu Pferd auf die Jagd zu gehen. An Wild herrschte kein Mangel, und so begab es sich einst, dass bei einem dieser Ausritte ein stattlicher Hirsch aufgespürt wurde. Der Hirsch aber ergriff die Flucht, woraufhin der Burgherr und seine Mannen die Verfolgung aufnahmen. Stunde um Stunde verging, und erst als die Sonne sich dem Horizont näherte gelang es, das stolze Tier am Ufer des Mündesees zu umringen und ihm den Fluchtweg über Land abzuschneiden. Der Hirsch sah nur noch eine Möglichkeit zu entkommen: Er sprang beherzt in die Fluten des Sees und schwamm davon. Seine Verfolger zogen so zunächst den Kürzeren. Wäre der Hirsch doch nur in eine andere Richtung geschwommen. Dort aber, wo die Wellen des Sees fast schon an die Mauern Angermündes plätscherten, entstieg das gehetzte Tier schließlich dem Wasser und begab sich geradewegs durch ein Stadttor zu seinen Häschern. Denen bot er ein leichtes Spiel, denn der Hirsch war so ermattet, dass er sich auf dem Marktplatz endgültig festsetzen ließ. Aus Genugtuung und Freude über den stattlichen Fang machte sich ein Jäger sogleich daran, von einem Turm der Stadt das Halali zu blasen. Dem Hirsch wurde schnell der Garaus gemacht. Das Stadtwappen aber, so will es die Sage, gewährt ihm bis heute ein ehrendes Angedenken.

Quelle: Brandenburg, Band 1 der Norden, Die Uckermark, ADAC Berlin-Brandenburg, Pro Line Concept-Verlag