Baden-Wuerttemberg

Stadt Achern

In gespaltenem Schild vorn in Gold ein halber, rotgezungter und rotbewehrter schwarzer Doppeladier am Spalt, hinten in Rot ein silberner Balken.

Zum Verständnis und zur Erklärung des Siegels bzw. Wappens der Stadt Achern bedarf es eines kurzen Rückblicks auf wichtige Stationen der Geschichte Acherns vom 14. bis ins 16. Jahrhundert: Im Jahre 1351 wurde die Reichslandvogtei Ortenau, zu der bekanntlich der Gerichtsbezirk Achern gehörte, an das Hochstift Straßburg verpfändet, das sich im Jahre 1405 die Pfandschaft zur Hälfte mit der Kurpfalz und ab 1504 mit den Grafen von Fürstenberg teilte. Dieser geschichtliche Vorgang fand seinen Niederschlag bei der Entstehung des ersten Siegels des Gerichts Achern. Im Siegelfeld des zwischen 1415 und 1561 verwendeten Gerichtssiegels von Achern findet sich nämlich vorn ein Bischofsstab und hinten ein halber Adler. Der Bischofsstab weist auf den Bischof von Straßburg als hälftigem Pfandschaftsinhaber hin, und der halbe Adler steht für die Reichslandvogtei Ortenau. Die Umschrift der Acherner Siegel aus der Zeit zwischen 1415 und 1561 lautet jeweils: “ S IUDICI SECULARIS IN ACHER “.

Nach der 1557 erfolgten Auslösung der verpfändeten Reichslandvogtei Ortenau für das Haus Habsburg-Österreich, das die deutschen Könige und Kaiser stellte, erschien seit 1561 als Acherner Siegelbild in gespaltenem Schild vorn ein halber nimbierter (=mit einer Gloriole versehener) Doppeladler am Spalt und hinten der habsburgisch-österreichische Bindenschild (in Rot ein silberner Balken). Die Umschrift des neuen Acherner Siegels wurde mit der Jahreszahl 1561 versehen und teilweise auch auf einem Schriftband angebracht. Sie lautete: * S IVDICII SECVLARIS IN ACHARN 1561 “ oder “15 ACHERER 61 LANDGERICHTS INSIGILL“.

Bald nach der Stadtrechtsverleihung im Jahre 1808 übernahm Achern die Zeichen des inzwischen aufgelösten Landgerichts Achern in einem von einer Laubkrone überhöhten Schild, wobei jedoch der Heiligenschein hinter dem Adlerkopf weggelassen wurde. Die Umschrift des Stadtsiegels lautete: “GEMEINDE SIEGEL ACHERN”.br>
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hielt man es für notwendig, das Stadtsiegel von Achern in Anlehnung an das oben erwähnte Gerichtssiegel von 1561 neu zu gestalten: Das Adlerhaupt wurde nunmehr wieder nimbiert, worauf man einige Zeit später aber wieder verzichtete. Dafür wurde der Schild von einem Beiwerk umgeben, das verschnörkelt war und aus einer dreizinnigen Mauerkrone herauswuchs. Seit Anfang der sechziger Jahre unseres Jahrhunderts hat das Wappen der Stadt Achern folgendes Aussehen: In gespaltenem Schild vorn in Gold ein halber, rotgezungter und rotbewehrter schwarzer Doppeladier am Spalt, hinten in Rot ein silberner Balken.