Baden-Wuerttemberg

Gemeinde Heuweiler

In Silber (Weiß) schräggekreuzt eine schwarze Heugabel mit rotem Stiel und ein roter Rechen.

In einer Urkunde für die Deutschordenskommende Beuggen aus dem Jahre 1266 wird ein Johannes von Heuswille genannt. Falls er zu Heuweiler in Beziehung stand, was sich nicht erweisen läßt, ist dies die erste urkundliche Nennung des Ortsnamens. In der Erwähnung eines Pfarrers in Heinwiler 1275 und der Kirche liegen dagegen sichere schriftliche Quellen für den Ort vor. Die Gemeinde besteht aus mehreren, heute zum Teil zusammengewachsenen Siedlungskernen. Vorderheuweiler dürfte spätestens im 8. Jahrhundert, Hinterheuweiler im 10./11. Jahrhundert besiedelt worden sein. Die Oberlehensherrschaft über den Ort hatten die Grafen von Freiburg, dann die Herzoge von Österreich. Seit dem 15. Jahrhundert lagen ortsherrliche Rechte zum Teil bei den Herren von Schwarzenberg. Nachdem die Herrschaft Schwarzenberg 1657 unmittelbar österreichisch geworden war, bildete Heuweiler eine Vogtei in der österreichischen Kameralherrschaft Kastelberg-Schwarzenberg. 1718 fiel der Dinghof mit weiteren grundherrlichen Rechten an die österreichische Kammer. 1805 an Baden gefallen, gehörte die Gemeinde zum Amtsbezirk Waldkirch und nach dessen Auflösung 1936 zum Amtsbezirk/Landkreis Freiburg.

Ein erstes schriftliches Zeugnis für die Gemeindeorgane liegt aus dem Jahre 1850 vor. In einer Sache wegen des abgesetzten Sigristen unterschreiben Vogt, Geschworene und Gemeinde zu Heuweiler.

Ein altes Fleckenzeichen der Gemeinde ist nicht überliefert, Grenzsteine des 18. Jahrhunderts zeigten auf Heuweiler Seite lediglich den sogenannten Bindenschild der vorderösterreichischen Landesherrschaft. Noch 1811 führte die Gemeinde nachweisbar kein eigenes Siegel, denn die Huldigungsliste dieses Jahres wurde vom Vogt Dörr mit seinem Privatpetschaft besiegelt. Der Präge- und der Farbstempel des 19. Jahrhunderts mit der Umschrift BÜRGERMEISTERAMT HEUWEILER zeigten auf einem Postament einen linksgewendeten Löwen, der in seinen Vorderpranken den badischen Wappenschild hält. Der Löwe dürfte dem badischen Wappen in der Fassung des Jahres 1807 entlehnt sein (sog. Zähringer Löwe). Hinter dem Postament erscheinen schräggekreuzt eine Gabel und ein Rechen als redende Bilder für den Ortsnamen. Das Siegel stammt aus der gleichen Werkstatt wie der gleichzeitige Stempel der Gemeinde Wasenweiler, der ebenfalls die beiden badischen Wappensymbole in der eigenartigen Denkmalform enthält.

Den im Jahre 1903 ausgearbeiteten Vorschlag des Generallandesarchivs, das äußerst unheraldische Siegelbild durch ein Wappen mit einer Taube, dem Symbol des Kirchenpatrons St. Remigius, zu ersetzen, lehnte der Gemeinderat ab. Er wünschte die Beibehaltung der auf den Ortsnamen hindeutenden Symbole Gabel und Rechen, möglicherweise mit dem Postament. Auf den letzteren Wunsch konnte sich das Generallandesarchiv nicht einlassen. Es übernahm in seinen zweiten Wappenentwurf lediglich das Bild der beiden landwirtschaftlichen Geräte. Im Frühjahr 1904 nahm die Gemeinde das Wappen in dieser Form an. Die damals festgelegten natürlichen Farben von Gabel und Rechen sind jetzt durch die diesen am nächsten kommenden heraldischen Farben ersetzt.