Baden-Wuerttemberg

Stadt Brackenheim

In Rot ein stehender silberner Bracke mit schwarzem Halsband und silbernem Leitring.

Wappen Bracke (Hund)
Brackenheim kann auf eine 5000 bis 6000 Jahre alte Besiedlungsgeschichte zurückblicken. Die älteste erhaltene urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1246. Damals zeugte ein Ulrich, Leutpriester in Brackenheim, für eine Urkunde Erkingers von Magenheim. Der Name Brackenheim kommt aber schon im 12. Jahrhundert vor, als im Hirsauer Kodex ein Zeisolf von Brackenheim dem Kloster Güter in Botenheim und Meimsheim vermachte. Im Jahre 1280 erhob König Rudolf von Habsburg Brackenheim zur Stadt mit allen Rechten und Freiheiten, welche die Reichsstadt Esslingen hatte. Nach Gründung des Königreichs Württemberg im Jahre 1806 wurde Brackenheim in den folgenden Jahren eine der 65 Oberamtsstädte, die in den nach französischem Vorbild eingeteilten vier Kreisen eingerichtet wurden. Aufgrund dieser Funktion mit Sitz zahlreicher überörtlicher Behörden und Institutionen hatte Brackenheim - bis zur Auflösung des Oberamts im Jahre 1938 - schon immer eine zentrale Funktion im Zabergäu. Seit dieser Zeit gehört Brackenheim zum Landkreis Heilbronn.
Mit den Eingliederungen der früher selbständigen Gemeinden und bekannten Weinorte Botenheim, Dürrenzimmern, Haberschlacht, Hausen a.d.Z., Meimsheim, Neipperg und Stockheim im Rahmen der Gemeindereform von 1971 bis 1974 wurde Brackenheim mit heute 825 Hektar Rebfläche die größte Weinbaugemeinde Württembergs. Mit ihren nunmehr rund 15.000 Einwohnern ist die Stadt Brackenheim, in der am 31. Januar 1884 der erste Bundespräsident Theodor Heuss geboren wurde, die fünftgrößte Gemeinde im Landkreis Heilbronn. Ihre landschaftlich schöne Lage mit waldreichen Höhenzügen, herrlichen Rad- und Wanderwegen zu den idyllischen Dörfern, romantischen Seen, Äckern, Wiesen und Fluren sind der besondere Reiz in und um Brackenheim. Hinzu kommt der vortreffliche Wein, den diese Landschaft und die hiesigen Weingärtner hervorbringen.
Die heutige Stadt wurde planmäßig angelegt. Von ihrer Befestigung sind noch Reste der Stadtmauer erhalten. Das an der Südecke der Altstadt stehende Stadtschloss wurde anstelle einer alten Burg unter Herzog Christoph von 1556 bis 1559 von Baumeister Martin Berwart erbaut. Nach einem Brand wurden der Westflügel und der nördliche Querflügel von 1677 bis 1685 wieder aufgebaut. Der dreiflügelige Bau diente als württembergischer Witwensitz, Wohnung des Obervogts und Sitz des Oberamts. Die Anfänge der heutigen Kirche mit frühgotischer Chorturmanlage dürften aus der Zeit um 1300 stammen. Die vormalige Jakobuskapelle wurde erst nach der Reformation zur Stadtkirche erhoben. Das Kirchenschiff ist von einem hochgotischen bemalten Holztonnengewölbe überspannt. Sehenswert sind ein Kruzifix aus dem 14. Jahrhundert, ein spätgotisches Heiliges Grab, zwei große Reliefs und eine Kanzel aus dem Frühbarock.
Der Marktplatz war ursprünglich überbaut. Der Stadtbrand von 1691, bei dem 112 Gebäude abbrannten, machte eine Neugestaltung des Platzes notwendig. Die Apotheke (Marktstraße 15) von 1696, die aus zwei Häusern zusammengebaut wurde, war eines der ersten wieder aufgebauten Gebäude am Marktplatz. Am Standort des heutigen Rathauses stand schon das alte Rathaus von 1424, das ebenfalls beim Stadtbrand von 1691 zerstört wurde. Es wurde von 1774 bis 1776 nach einem Entwurf des Landbaukontrolleurs Johann Adam Groß im Rokokostil erbaut.
Die evangelische Johanniskirche auf dem Brackenheimer Friedhof ist eine spätromanische Basilika mit hochgotischem Chor. Im Chor sind Wandmalereien des 13. und 14. Jahrhunderts zu sehen. Ursprünglich war sie die Brackenheimer Stadtpfarrkirche.
Das Theodor Heuss Museum am südlichen Ende der Obertorstraße im 1828 erbauten Neuen Torhaus wurde 1968 als Theodor-Heuss-Gedächtnisstätte gegründet. Es wurde zwischenzeitlich völlig neu gestaltet und am 5. August 2000 wieder eröffnet.
Die gute Infrastruktur mit 13 Kindergärten, verschiedenen Schularten, den zahlreichen öffentlichen Einrichtungen, vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten, den vorhandenen und im Rahmen der Erschließung neuer Baugebiete geschaffenen Arbeitsplätze beim örtlichen Handel und Gewerbe sowie bei den hiesigen Industriebetrieben haben Brackenheim und seine Stadtteile zu einem bevorzugten Wohnort werden lassen. Hinzu kommt, dass hier eine gute Arzt- und Facharztversorgung sowie ein Krankenhaus und eine Geriatrische Rehabilitationsklinik vorhanden sind. Allein in den letzten zehn Jahren konnte ein Bevölkerungszuwachs von über 2.000 Einwohnern verzeichnet werden.


Zur Stadt Brackenheim gehören folgende Stadtteile.
Botenheim, Stadtteil
Dürrenzimmern, Stadtteil
Haberschlacht, Stadtteil
Hausen an der Zaber, Stadtteil
Meimsheim, Stadtteil
Neipperg, Stadtteil
Stockheim, Stadtteil

Eine Übersicht dieser Stadtteile finden Sie auf dieser Wappenübersicht.