Baden-Wuerttemberg

Gemeinde Hermaringen

Unter grünem Schildhaupt, darin drei sechsstrahlige silberne (weiße) Sterne nebeneinander, in Silber (Weiß) auf grünem Boden eine grüne Linde.

Hermaringens Geschichte kurz zusammengefasst

Hermaringen, erstmals 1150 und danach 1216 urkundlich erwähnt, war bereits in der Bronzezeit ein nicht unbedeutender Siedlungsplatz im Unteren Brenztal, was durch zahlreiche archäologische Funde belegt ist. Keltische, alemannische und römische Siedlungsspuren sind nachgewiesen. Der Ortsname wird auf Herimar, einen alemannischen Stammesfürsten, zurückgeführt.

Um 1150 stiftete ein Adliger namens Heinrich von Hermaringen ein Gut an die Benediktinerabtei St. Ulrich und Afra zu Augsburg - die erste bekannte schriftliche Nennung des Ortes. Den Herren von Hermaringen folgte das Adelsgeschlecht der Güssen, das über 300 Jahre die Geschicke des Ortes Hermaringen prägen sollte.
Die Güssenburg auf dem Schlossberg rechts der Brenz, Stammsitz des weit verzweigten Rittergeschlechts, wurde wohl schon im 12. Jahrhundert errichtet, später (um 1346) erweitert und zu einer mächtigen und wehrhaften Burg ausgebaut.
Im Jahr 1434 zogen sich die Güssen aus Hermaringen zurück und verkauften die Burg samt Grundbesitz an die Grafen von Helfenstein.
In der Johannisnacht 1448 wurde die Güssenburg im Städtekrieg durch die Freien Reichsstädte Ulm, Lauingen und Giengen zerstört und in der Folge nie wieder aufgebaut. Erst im letzten Jahrhundert erinnerten sich die Hermaringer wieder ihrer Burg: Ein Förderverein betrieb 1981 bis 1995 die Sicherung der vorhandenen Ruinenreste (Schildmauer und Bergfried) und stoppte so den weiteren Verfall. Der ehemalige Burghof wurde zu einem beliebten Festplatz, die Ruine ist heute ein gern besuchtes Ausflugsziel.
Bedeutungsvoll für Hermaringen und weit darüber hinaus war der Magister Rudolf Friedrich Heinrich Magenau (1767 -1846). Von 1819 bis zu seinem Tode war er Pfarrer in Hermaringen. Neben seinem Amt war er richtungsweisend bei der Lehrerfortbildung, erwarb sich aber auch große Verdienste als Geschichts- und Heimatforscher. Als Gelehrter von Rang wurde er von der Württembergischen Krone in den persönlichen Adelsstand erhoben. Die Schule am Ort und eine Straße sind nach ihm benannt.
Wenig bekannt ist, dass der Hitler-Attentäter Johann Georg Elser 1903 in Hermaringen geboren wurde. Am 8. November 1939 zündete die von ihm installierte Bombe im Bürgerbräukeller in München, wenige Minuten zu spät, nachdem Adolf Hitler die Versammlung vorzeitig verlassen hatte.
Die Weltgeschichte hätte wohl einen anderen Verlauf genommen, wäre das Attentat erfolgreich gewesen.