Baden-Wuerttemberg

Gemeinde Riedhausen

In Rot ein rechtshin gebogen aufspringender silberner Fisch.

1083 ist der Ort erstmals urkundlich erwähnt (Richhusen). Vermutlich war er eine Ausbausiedling des 7./8. Jahrhunderts und um 1095 tauchte er als Riedhusen (von ried-Sumpf) in den Urkunden auf. Von 1179 bis 1380 ist ein Ortsadel, die Herren von Riedhausen, nachweisbar. Dieser Adel gehörte zu den welfischen Ministerialen, später, nachdem die altwelfischen Hausgüter an die Staufer gefallen waren, waren die Herren von Riedhausen Diestmannen der Herzöge von Schwaben. Der im Dorf gelegene Stockbrunnen war seit 1594 die Grenze der Landvogtei Schwaben. Die Hoch- und Blutgerichtsbarkeit war vermutlich schon seit dem 13. Jahrhundert in Händen der Herren von Fronhofen-Königsegg. Kirche und Pfarrei St. Michael waren unter dem Patronat des Spitals Ravensburg und kamen erst 1676 an das Haus Königsegg; dieses erwarb den Ort nach und nach vom Spital. Man kann sagen, daß Riedhausen schon lange bevor es zum Landkreis Ravensburg kam, engste Beziehungen zur Reichsstadt Ravensburg hatte. 1806 kam der Ort mit der Herrschaft Königsegg unter württembergische Staatshoheit zum Oberamt (ab 1938 Landkreis) Saulgau, seit dem 1.1.1973 ist die Gemeinde Riedhausen beim Landkreis Ravensburg. In der Verwaltungsgemeinschaft Altshausen konnte sie ihre Selbständigkeit bewahren, was wenigen Gemeinden dieser Größenordnung in Baden-Württemberg gelungen ist.

Offiziell führte die Gemeinde bis 1980 kein eigenes verliehenes Wappen, inoffiziell taucht in Siegeln ein Wappen auf, das einen silbernen Fisch auf rotem Grund zeigt. Im Rahmen der Arbeit für ein Buch bot sich die Gelegenheit, auch für diese Gemeinde ein offizielles Wappen zu schaffen. Dabei griff man auf die älteste bekannte Darstellung des Fisches im Wappen der Herren von Riedhausen in der Züricher Wappenrolle (um 1340) zurück, die einen nach rechtshin gebogenen aufspringenden silbernen Fisch auf rotem Grund zeigt. Das Hauptstaatsarchiv in Stuttgart war mit diesem Vorschlag voll einverstanden. Der Gemeinderat von Riedhausen zog diese dynamische Darstellung des Wappentiers einer starren vielleicht u.a. auch deshalb vor, weil die kleine Gemeinde in den Kämpfen der Kreisreform ihre Selbständigkeit bewahren konnte. Am 3. Juli 1980 wurde das neue Wapppen vom Landratsamt Ravensburg an die Gemeinde Riedhausen verliehen.