Schleswig-Holstein

Beschreibung der Wappen der amtsangehörigen Kommunen vom Amt Selent/Schlesen

Gemeinde  Dobersdorf

Gemeinde Dobersdorf
Durch einen silbernen Schrägwellenbalken von Blau und Rot geteilt. Oben ein silbernes Eichenblatt, unten ein springender silberner Wolf.
Das adelige Gut Dobersdorf ist Namensgeber für die Gemeinde Dobersdorf. Etwa 1283 wurde Dobersdorf Lehen der Familie Pogwisch. Im 1986 eingeführten Wappen der Gemeinde finden wir neben dem Eichenblatt und dem Wellenbalken für den Dobersdorfer See auch den "Pogwischen Wolf". Erst 1927 wurden die Gutsbezirke aufgelöst und in Landgemeinden umgewandelt.

Gemeinde  Fargau-Pratjau

Gemeinde Fargau-Pratjau
Von Blau und Silber im Wellenschnitt geteilt. Oben über einem silbernen Wellenfaden ein silbernes Herrenhaus mit dreiachsigem Mittelrisalit, vierachsigen Flügeln, anschließenden niedrigen, dreiachsigen Verbindungstrakten zu erhöhten polygonalen Flankentürmen. Unten ein aufrechtes grünes Eschenblatt aus elf Einzelblättern.
Die Gemeinde Fargau-Pratjau im Amt Selent-Schlesen grenzt im Norden an die Gemeinden Bendfeld und Köhn, im Osten an den Selenter See und die Gemeinde Martensrade, im Süden an die Gemeinde Rastorf sowie im Westen an die Gemeinden Schlesen und Stoltenberg. Die Dörfer Fargau und Pratjau gehörten wie die weiteren neun Ortsteile in ihrer Geschichte zum 1264 erstmalig erwähnten Gut Salzau. Nach der Auflösung der Gutsbezirke waren Fargau und Pratjau eigenständige Gemeinden, die 1959 in das Amt Selent-Schlesen eingebracht wurden. 1974 wurden beide Gemeinden zu einer zusammengeführt. Die Gemeinde Fargau-Pratjau besteht heute aus den elf Ortsteilen: Fargau, Pratjau, Salzau, Sophienhof, Neu Sophienhof, Legbank, Ernsthausen, Louisenthal, Hütten, Friedrichsfeld und Münstertal. Die Hauptfigur des Wappens ist die Darstellung des 1881-84 erbauten großen Herrenhauses, das seit zwei Jahrzehnten Landeskulturzentrum ist, der blaue Grund und der Wellenbalken stehen für den Selenter See und die in diesen mündenden Salzau. Das elfblättrige grüne Eschenblatt steht für die elf Ortsteile der Gemeinde.

Gemeinde  Lammershagen

Gemeinde Lammershagen
Von Blau und Silber durch fünf Zinnen geteilt. Oben ein silberner Fisch (Maräne), unten ein roter Flechtzaun.
Die Gemeinde Lammershagen im Amt Selent-Schlesen hat im Norden den Selenter See als natürliche Grenze. Rund 1000 ha des Sees gehören zum Gemeindegebiet. Im Westen grenzt sie an die Gemeinde Selent und Martensrade, im Süden an die Gemeinden Mucheln und Grebin und im Osten an die Gemeinden Rantzau und Giekau. Lammershagen wird als adliges Landgut erstmals 1416 erwähnt. Der Gutsbezirk Lammershagen bestand bis zur Auflösung der Gutsbezirke im Jahre 1928. Zum Gutsbezirk gehörte seinerzeit auch der Kirchspielort Selent. Die Zinnen stehen für den historischen Haupthof. Der blaue Grund steht symbolisch für den Selenter See. Der silberne Fisch verweist auf die heute noch bedeutende Binnenfischerei auf dem See und im Ortsteil Bellin. Der rote Flechtzaun steht wortsprachlich für den Begrif "hagen".

Gemeinde  Martensrade

Gemeinde Martensrade
Von Blau und einer roten Backsteinmauer durch einen nach oben gewellten, nach unten gezinnten silbernen Schrägbalken geteilt. Unten ein silberner Baumstumpf.
Die Gemeinde Martensrade im Amt Selent-Schlesen liegt im Zentrum des Kreis Plön. Sie grenzt im Norden an die Gemeinde Fargau-Pratjau im Osten an die Gemeinde Selent, Lammershagen im Süden an die Gemeinde Mucheln und Lehmkuhlen sowie Westen an die Gemeinde Rastorf. Das Dorf Martensrade gehörte bis zur Auflösung der Gutsbezirke im Jahre 1928 zusammen mit dem Haupthof Wittenberg und den Dörfern Stellböken und Passau (heute Ortsteil Wittenberger Passau) sowie zahlreichen Einzelhofstellen zum Gutsbezirk Wittenberg. Der Bezirk ist nahezu deckungsgleich mit dem heutigen Gemeindegebiet. Die rote Zinnenmauer adaptiert die Wappenfiguren der Familie Reventlow, die seit 1568 Besitzerin des Gutsbezirkes Wittenberg war. Der bewurzelte Baumstumpf steht für den Namensteil -rade (= Rodungsdorf). Die blaue Fläche mit dem Wellenschnitt für die Gewässer innerhalb des Gemeindegebietes insbesondere für den Gemeindeanteil am Selenter See.

Gemeinde  Mucheln

Gemeinde Mucheln
Von Gold und Grün im Schrägzinnenschnitt schrägrechts geteilt. Oben ein blaues Seeblatt, unten ein an der Teilung wachsendes überhalbes silbernes Mühlrad.
Das Mühlrad steht für die ehemalige Wassermühle. Das blaue Seeblatt symbolisiert den Mühlenteich. Die grüne Farbe stellt den Bezug zur Landschaft her und das Zinnenmuster ist ein Zitat aus dem Wappen des Ritters Otto Mueghele.

Gemeinde  Schlesen

Gemeinde Schlesen
Von Silber und Blau im Verhältnis 2:1 geteilt. Oben ein rotes Schulhaus in neugotischem Stil mit gestuftem Mittelrisalit über dem Eingang und jeweils vier Fenstern zu beiden Seiten; über dem Mittelrisalit ein Dachreiter mit spitzem Turmhelm; an den Stirnseiten des Daches in Traufen- und in Firsthöhe je ein spitz bedachtes Türmchen. Unten zwei silberne Wellenbalken.
Im Mittelpunkt des Wappens der Gemeinde Schlesen steht das im Jahre 1890 errichtete neugotische Schulhaus. Durch dieses Gebäude erhält das Ortsbild Schlesens einen wesentlichen städtebaulichen Akzent. Mit dem obligatorischen Raumangebot, Lehrerwohnung und Klassenraum, ausgestattet, wurde die Schule auf Veranlassung des Grafen Otto Blome auf Salzau erbaut. Durch diesen Bauherrn wird zugleich an die Jahrhunderte währende Herrschaft des Gutes Salzau über das Dorf Schlesen erinnert, das erst nach Aufhebung des Gutsbezirks Salzau 1927 selbständige Gemeinde wurde. Die beiden Wellenbalken in der unteren Schildhälfte bezeichnen die Lage der Gemeinde am Dobersdorfer See. Gespeist von vielen kleinen Auen, bildet dieser wegen seiner Größe eine unübersehbare landschaftliche Bereicherung und wird deshalb in der blauen Schildfarbe noch einmal besonders betont. Der Farbdreiklang Blau, Silber und Rot nimmt die Landesfarben Schleswig-Holsteins auf und dokumentiert so die Zugehörigkeit der Gemeinde zu diesem Bundesland.

Gemeinde  Selent

Gemeinde Selent
Durch Wellenlinie geteilt. Oben ein roter Schlüssel auf Silber. Unten ein silberner zinnenbekrönter Bergfried mit links und rechts in den Wappenfuß auslaufenden silbernen Zinnenmauern auf Blau.
Die Gemeinde Selent ist ein ländlicher Zentralort und Kirchspielort im Zentrum des Kreises Plön, gelegen am südlichen Ufer des Selenter Sees, des zweitgrößten Binnensees des Landes Schleswig-Holstein. Die Selenter Kirche mit dem Patrozinium St. Servatii wird erstmalig im Jahre 1197 erwährt und 1259 als Kirchspiel im Registrum Capituli. In der nachreformatorischen Zeit gehörte Selent bis zum Jahre 1913 zum Gutsbezirk Lammershagen. Aufgrund seiner besonderen Stellung als Kirchdorf erreichte es so bereits vor Auflösung der Gutsbezirke im Jahre 1928 seine politische Eigenständigkeit. Der Schlüssel, Attribut des Heiligen Servatius, steht für die Selenter Kirche, die Wellenlinie un der blaue Grund für den Selenter See. Der zinnenbekrönte Bergfried und die Zinnnenmauern stellen in leicht vereinfachter Form die sogenannte Blomenburg dar, die 1842 durch Reichsgraf Otto von Blome im Stil der englischen Neugotik errichtet, erhaben auf einer Anhöhe am südlichen Ausgang des Dorfes ein für Selent besonders prägendes Bauwerk ist.