Sachsen-Anhalt

Das Landeswappen zeigt im geteilten Schild, oben neunmal geteilt, die Farben gold über schwarz, schrägrechts belegt mit einem grünen Rautenkranz sowie links – in Höhe der oberen fünf Teilungen – im silbernen Freifeld einen schwarzen Adler mit goldener Bewehrung und roter Zunge. Das untere Feld zeigt in Silber einen schreitenden schwarzen Bären auf einer schwarzgefugten roten Zinnenmauer mit offenem Tor.

Das Wappen des Landes Sachsen-Anhalt symbolisiert die Entwicklung der wichtigsten Bestandteile des Landes. Das sind einmal der bis zu 1945 selbstständige Freistaat Anhalt und zum anderen die 1816 gebildete preußische Provinz Sachsen mit einer Vielzahl in ihr aufgegangener geistlicher und weltlicher Herrschaften und Territorien, altpreußischer Landesteile und vom Königreich Sachsen 1815 abgetretener Gebiete, ohne den 1944 von der Provinz Sachsen abgetrennten und dem Land Thüringen zugeordneten Regierungsbezirk Erfurt. An die Wappen der Provinz Sachsen und des Freistaates Anhalt knüpft das Landeswappen von Sachsen-Anhalt an.
Das Wappen der preußischen Provinz Sachsen geht zurück auf das Wappen des alten askanischen Herzogtums Sachsen (Wittenberg), dessen Gebiet mit anderen sächsischen Landesteilen der 1815 neu gebildeten Provinz zugeordnet wurde. 1817 wurde das Wappen des Herzogtums Sachsen (Schwarz über Gold neunmal geteilt, schrägrechts belegt mit einen grünen Rautenkranz) in das große und mittlere preußische Staatswappen aufgenommen. Zur besseren Unterscheidung zum Wappen des Königreichs Sachsen veränderte man 1864 die neunmalige Teilung des Wappens von schwarz/gold in gold/schwarz. Durch königlichen Erlaß vom 22. September 1880 erhielten die Verwaltungsorgane des Provinzialverbandes die Genehmigung zur Führung des oben beschriebenen Wappens als Provinzialwappen.
Das nach einem Erlaß des preußischen Staatsministeriums vom 27. Juni 1927 neu ge-schaffene Wappen der Provinz Sachsen weist im Schildhaupt des Halbrundschildes in Silber einen linksblickenden goldbewehrten schwarzen Adler aus; darunter ist das Schild neunmal gold-schwarz geteilt und mit einem grünen Rautenkranz schräg rechts belegt.
Der 1919 aus dem Herzogtum (vorher Fürstentum) Anhalt gegründete Freistaat Anhalt hatte sich am 4. April 1924 ein neuen Wappen in Anlehnung an das Wappen der Herrschaft Bernburg gegeben; es zeigt einen silbernen Schild, darin einen schreitenden schwarzen Bären auf roter, schwarz gefugter Zinnenmauer mit offenen Tor.

Durch die sowjetische Militäradministration wurden die zum 1. Juli 1944 neu gebildeten Provinzen Magdeburg und Halle-Merseburg mit dem Freistaat Anhalt am 23. Juli 1945 zur neuen Provinz Sachsen vereinigt; ein Landtagsbeschluß vom 3. Dezember 1945 änderte ihre Bezeichnung in Provinz Sachsen-Anhalt um. Nach der Auflösung des Staates Preußen durch Kontrollratsgesetz vom 25. Februar 1947 wurde die Provinz SachsenAnhalt mit Billigung der sowjetischen Militäradministration am 21. Juli 1947 schließlich als Land Sachsen-Anhalt konstituiert.

Das neue Wappen, das der Landtag am 14. Dezember 1948 beschloß, war bis zur Bildung der Räte der Bezirke Halle und Magdeburg im Juli 1952 gültig. Es ließ den Landesteil Anhalt unberücksichtigt und lehnte sich an das Wappen der preußischen Provinz Sachsen an. Seine Halbrundschild war neunmal geteilt, jedoch in Abänderung der Farbenreihenfolge schwarz-gold, und wiederum mit dem grünen Rautenkranz belegt; der Schildhaupt wies statt des preußischen Adlers nun im Halbrund 3 goldene Ähren auf, die mittlere stehend, die seitlichen nach rechts und links liegend. In den Zwischenräumen zwischen den Ähren waren rechts ein schwarzer Schlegel und links ein schwarzer Hammer angebracht, die Stiele von 2 grünen Lorbeerblättern begleitet.

Nach der Wiederherstellung des Landes Sachsen-Anhalt im Rahmen des deutschen Vereinigungsprozesses 1990 beschloß der neue gewählte Landtag am 29. Januar 1991 ein neues Landeswappen (GVBI. LSA 19/1998, S. 274). Das Wappen ist geteilt. Der obere Teil wird von dem alten Provinzialwappen bestimmt: neunfach gold-schwarz geteilt und mit dem grünen Rautenkranz belegt; statt des Adlers im Schildhaupt befindet sich im linken oberen Drittel ein silbernes Freifeld mit dem nun rechtsblickenden goldbewehrten schwarzen Adler, der die ehemalige Zugehörigkeit der Provinz Sachsen zum preußischen Staat symbolisiert. Der untere Teil des Wappens repräsentiert den Landesteil Anhalt durch die Übernahme des oben beschriebenen Wappen des Freistaates Anhalt von 1924.


Eine Übersicht aller vorhandenen Wappen des Landes Sachsen-Anhalt finden Sie auf dieser Wappenübersicht.