Sachsen

Beschreibung der Wappen der Stadtteile der Stadt Grimma

Stadtteil  Mutzschen

Stadtteil Mutzschen
Zwei silberne, viereckige Türme mit rotem Zwiebeldach, dazwischen ein hoher silberner Turm mit spitzem Dach in blauem Feld; der Eingang des mittleren Turmes verdeckt durch einen roten Schild mit silbernem Reiher.
Bis zum 31.12.2011 war Mutzschen eine eigenständige Stadt. Zum 1.1.2012 wurde sie in die Große Kreisstadt Grimma eingemeindet.
Über das Wappen der Stadt Mutzschen gab es unterschiedliche Ansichten. Manche DarsteIlungen zeigten einen Reiher, andere einen Schwan oder die Phantasieform eines großen Wasservogels. In den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden die Wappen der sachsischen Städte überprüft, um Ihnen eine endgültige und verbindliche Form zu geben. Im Jahre 1894 war der Stadtrat zu Mutzschen leider nicht in der Lage, über die Farben und das Wappen der Stadt Auskunft zu geben. Der Wappenkundler Herr Hildebrandt fertigte unter Anlehnung an die damals von der Stadt gebrauchten Siegelmarken zwei Entwürfe an. Der endgültig angenommene und für verbindlich erklärte Entwurf zeigt nun folgendes Bild:

“Zwei silberne, viereckige Türme mit rotem Zwiebeldach, dazwischen ein hoher silberner Turm mit spitzem Dach in blauem Feld; der Eingang des mittleren Turmes verdeckt durch einen roten Schild mit silbernem Reiher."

Diese Form des Wappen wurde 1898 durch das Ministerium des Inneren gebilIligt Als Farben der Stadt wurden Silber und Blau genommen. Mutzschen hatte keine umfassende Stadtmauer, war aber doch recht geschützt; deshalb die Türme, auch das Stadttor hat es gegeben. Außerdem lag und liegt Mutzschen in einer von Wald, Wiesen, vielen Teichen und Bächen umgebenen Landschaft, in der es auch heute noch neben den geliebten Weißstörchen viele Reiher, Schwäne, wildlebende Gänse und einige Entenarten gibt. Bei Spaziergängen kann der aufmerksame Beobachter eine artenreiche Flora und Fauna entdecken.

Stadtteil  Nerchau

Stadtteil Nerchau
Im Jahr 1952 wurde das alte Nerchauer Stadtwappen, das am 22.Januar 1896 eingeführt worden war und die Kirche im blauen Schild abbildet, durch ein Wappen ersetzt, das die Nerchauer Farbenfabrik mit Schornstein (in gelber Farbe) auf blauem Schild darstellt. Dadurch sollte die fortschrittliche, örtliche Industrie in den Mittelpunkt gestellt werden nach der Devise: "Chemie bringt Wohlstand". Außerdem wollte man sich damit von der Kirche und dem Christentum distanzieren.
Nach dem Zusammenbruch des DDR-Regimes im Jahr 1989/90 hat der neue Stadtrat mit Beschluss 45/90 am 04.07.1990 das Wappen aus dem Jahr 1952 außer Kraft gesetzt und das alte Wappen mit Kirche von 1896 wieder als gültiges Stadtwappen eingeführt, um die Kontinuität mit der Ortsgeschichte herzustellen. Denn die Kirche ist das dominierende Bauwerk der Stadt seit dem Mittelalter (als früherer Burgward, im Jahr 997 n.Chr. erstmals urkundlich erwähnt). Seit 1996 sind die auf dem Wappen von 1952 dargestellten Fabrikanlagen durch Abbruch und Sprengung des Schornsteins übrigens gar nicht mehr vorhanden.