Niedersachsen

Beschreibung der Wappen der Ortsteile der Gemeinde Staufenberg

Ortsteil  Benterode

Ortsteil Benterode
In Grün über erniedrigtem silbernen Wellenbalken ein goldener Gärbottich, aus dem eine Malzschaufel, eine Gerstenähre und ein Schöpfer, sämtlich in Gold herauswachsen. Unter dem Wellenbalken ein goldener Pflug.
Benterode ist die älteste Siedlung im Obergericht des ehemaligen Landkreises Münden. Sie wurde urkundlich 811 durch Kaiser Karl den Großen dem sächsischen Edlen Amelung, für seine Treue zum christlichen Glauben verliehen. Er benannte die Siedlung nach seinem Sohne Benniterode. Sie wurde ein reines Bauerndorf, in dem vor allem Schafzucht betrieben wurde und die Braugerechtsame eine besondere Rolle spielten.

Ortsteil  Dahlheim

Ortsteil Dahlheim
In Gold zwischen je einem roten Eichblatt eine eingebogene, gestürzte, mit silbernem Papierbogen belegte blaue Spitze über blaugewelltem Schildfuß mit silberner Forelle.
Dahlheim ist der südlichste Ort im Land Niedersachsen. Diese Grenz- und Tallage wird auch im Wappen durch die beiden eichenbestandenen Hänge – den hannoverschen und hessischen – des Kaufunger Waldes angedeutet. Der gewellte Schildfuß mit der Forelle versinnbildlicht die fischreiche Nieste, die viele Jahrzehnte eine Papiermühle trieb, eine der langjährigen Erwerbsquellen des Ortes.

Ortsteil  Escherode

Ortsteil Escherode
In Silber auf grünem mit gestieltem silberneen Kleeblatt belegten Berg ein widersehender goldbewehrter Habicht mit erhobenem recht Fang.
Durch eine Urkunde Karls des Großen aus dem Jahre 813 wurde dem Sachsenedlen Asig das Recht zugestanden, im Reichsforst Buchonia zu roden und zu siedeln. Aus der Rodung des Asig wurde über Asigerode, Esekerode, Eschinroda das heutige Escherode. An den in der Urkunde erwähnten Havucobrunno (Habichtsborn) erinnern noch heute der Hop-Bach (Habichtsbach), der Escherode durchfließt.

So zeigt das Wappen des Ortsteils mit Recht den Habicht, der die grüne Flur Escherodes überspannt, Die grüne Farbe soll gleichzeitig die Verbundenheit des Ortes mit der Frostverwaltung betonen. Das silberne Kleeblatt symbolisiert den bäuerlichen Charakter des Ortsteils.

Ortsteil  Landwehrhagen

Ortsteil Landwehrhagen
In Blau auf silbernem Boden ein silberner Eichbaum mit silbernen Blättern und goldgelben Früchten, beseitet recht von einem linksgewendeten, golden bewehrten, neunmal silber-rot geteilten hessischen Löwen und links von einem aufsteigenden rot bewerten goldenen braunschweigischen Löwen.
Im Wappen wird die geographische Lage und die frühere Zugehörigkeit Landwehrhagens aufgenommen.
Landwehrhagen liegt hart an der Grenze Niedersachsens gegen Hessen. Der Ort wird 1356 zum ersten Mal in einer amtlichen Urkunde des Herzogs Ernst von Braunschweig-Lüneburg erwähnt. Als Wehr- und Grenzdorf hat sich Landwehrhagen für das Obergerecht in allen Notzeiten bewährt. Auf dem bewaldeten Hagen herrscht die Eiche vor.
In dem von der Gemeinde erkorenen Wappen wurden diese Tatsachen zu Grunde gelegt.

Ortsteil  Lutterberg

Ortsteil Lutterberg
In Gold ein erhöhter grüner Dreiberg, darin über einem gebogenen goldenen Balken ein achtspeichiges silbernes Rad.
An der seit dem 13./14. Jahrhundert bestehenden großen Nordsüd-Handelsstraße liegt eine Hochfläche über dem Fuldatal, von der man einen weiten Blick auf die zahlreichen umliegenden Berge hat, das Dorf Lutterberg, dass die Bewohner des Obergerichts in ihrer Mundart >>Luttergeberge<< nennen, was wohl auf die ursprüngliche Benennung betrifft – lauter Berge ringsrum.

Der Dreiberg im Wappen soll für den Namen und die Lage des Ortes stehen. Kleiner und Großer Staufenberg sowie der Große Steinberg beherrschen das Landschaftsbild östlich des Dorfes.

Früher gab die Straße dem Dort Arbeit und Brot. Die Landwirtschaft war von untergeordneter Bedeutung und wurde erst wieder bevorzugt, als nach dem Bau der Eisenbahn (1855) der Frachtverkehr auf der Straße sehr bald zum Erliegen kam.

Lutterbergs Hauptstraße erhielt durch die alte Handelsstraße, die hier ihren Scheitelpunkt (352m) erreichte, ihre Ausrichtung. So ist es natürlich, dass die Einwohner des Ortes vorwiegend Fuhrleute waren, die Vorspanndienste leisteten oder vom Ausspann und der Arbeit in den Schmieden lebten.

Der gebogene goldene Balken und das silberne Rad als Wappenbilder erinnern an diese Jahrhunderte währende Erwerbsquelle der Lutterberger.

Ortsteil  Nienhagen

Ortsteil Nienhagen
In Gold über mit goldener Wolfsangel belegtem grünen Hügel ein von roter Hand gehaltener roter Zwillings-Henkeltopf.
Nienhagen war neben Oberode ein bedeutender Töpferort im Kreise Münden. Einige Stücke Nienhäger Töpferwaren mit sehr reizvollen Dekors sind im Besitz des Mündener Heimatmuseums. Im Ort selbst findet man heute noch einige typische Zwillings-Henkeltöpfe, die früher von den Einwohner zur Feld- und Waldarbeit als Essenbehälter mitgenommen wurden. Ein solcher Topf wurde zum Hauptmotiv des neuen Wappens gewählt.

Der grüne Hügel und die goldene Wolfsangel als Beizeichen (hier als der alte hannoversche Forsthaken anzusprechen) sollen einmal auf die Lage des Ortes unmittelbar am Kaufunger Wald, zum anderen darauf hinweisen, dass Ton und Holz für die Töpfer aus diesem Waldgebiet geholt wurden.

Ortsteil  Sichelnstein

Ortsteil Sichelnstein
In Rot zwischen zwei zugewandten schartigen silbernen Sicheln mit goldenen Griffen eine goldbekrönte, silberne Säule.
Am Rande des Kaufunger Waldes liegt der Ort Sichelnstein mit der Ruine der Burg Sichelnstein, die als Schutzfeste der damals wichtigen Ost-West-Straße und als Trutzburg gegen das nahe Hessen errichtet worden war. Der Burgherr war gleichzeitig Verwalter des Gerichtes und Amtes Sichelnstein, das 1379 mit dem Amte Münden vereinigt wurde.

Die beiden Sicheln mit der Säule, die auch in den Sagen um den Sichelnstein ihren Platz haben, entstammen der Helmzier der Herzöge von Braunschweig-Lüneburg, die sie dem Amt als Siegel verliehen. Mit den Befugnissen ging auch das Siegel auf das Amt Münden über, das bis 1830 mit diesem Siegel und der Umschrift >>Amt Münden<< siegelte (Zweitsiegel).

Es ist ein Beweis für geschichtliches Verständnis, dass die Gemeinde das Siegelbild unverändert in das Wappen übernahm.

Ortsteil  Speele

Ortsteil Speele
In Blau ein silberner Karpfen mit goldenen Flossen begleitet oben von zwei silbernen Salzkristallen und unten von einem Salzkristall.
Als das Kloster Kaufungen gegründet wurde, schenkte der Ort >>Spielli<< ihm Ländereien; unter diesem Nahem wird Speele um 970 genannt. Der silberne Karpfen im Wappen soll an die alten Fischereigerechtsame erinnern, die Speele bereits in früheren Jahrhunderten besaß, während die Salzkristalle auf das Vorkommen von Salz und auf die kleinen Salzquellen am Fuldaufer hinweisen.

Ortsteil  Spiekershausen

Ortsteil Spiekershausen
In Grün ein goldener, im rechten Obereck des Wappens durch ein goldenes Kleeblatt unterbrochener Schrägrechtsbalken, der in der Weise von einem silbernen Schräglinksbalken gekreuzt wird, dass an der Kreuzungsstelle der Wellenbalken durch den Schrägrechtsbalken dreifach durchflochten erscheint.
Über die alte Siedlung Spiekershausen im Fuldatal führe nachweislich schon um das Jahr 1000 der Weg nach Kassel. Die hier eingerichtete Fähre wurde laut Urkunde von 1356 durch den Herzog Ernst von Braunschweig der St. Peterskirche in Landwehrhagen zugeeignet. Zwischen Hessen und Braunschweig und später zwischen Hessen und Hannover wurden Grenzstreitigkeiten oft durch Verträge in dem Grenzdörfchen Spiekershausen geregelt. Der wichtigste dieser Verträge ist der vom 27. Mai 1500, den Landgraf Wilhelm und der Herzog Erich I. durch Vermttlung des Abtes Hermann von Corvey schlossen.

1319 wird das von Wald umgebene Dorf Spykershusen genannt; der Name deutet auf die Häuser (Siedlung) an der Spieke (Furt). Das Grün des Waldes ergab den grünen Wappenschild.

Ortsteil  Urschlag

Ortsteil Urschlag
In Rot ein silberner Wellenbalken, begleitet oben von zwei silbernen achtspeichigen Mühlenrädern und unten von einem silbernen geschweiften kirchlichen Kreuz.
Uschlag ist ein sehr alter Ort im Tal des Niestebaches am Rande des Kaufunger Waldes. Bereits im Verzeichnis der Gemeinden, die in kirchlicher Hinsicht zum Decanat Ditmelle gehören, wird "Usslacht" mitgenannt. 1295 schenkte ein Heinrich von Uschlag den Zehnten dem Kloster Hasungen; das wiederholt sich 1376. So hatte das Kloster Gerechtsname im Dorfe bekommen. Uschlag besaß nun Braugerechtigkeit und somit auch ein Brauhaus. Die Wasserkraft der Nieste wurde durch mehrere Mühlen ausgenutzt; zwei von Ihnen waren herrschaftliche Zwangsmühlen, die sich jetzt in Privatbesitz befinden. Diese wesentlichen Merkmale aus der Geschichte des Dorfes sind im Wappen festgehalten: die lebenspendende Nieste, die zwei herrschaftlichen Zwangsmühlen und die Beziehungen zum Kloster Hasungen.