Niedersachsen

Beschreibung der Wappen der Ortsteile der Gemeinde Wendeburg

Ortsteil  Bortfeld

Ortsteil Bortfeld
Im gold/blau gespaltenen Schild stehen zwei gekreuzte Lilienstäbe in verwechselten Farben.
Mit ihnen wird an das Familienwappen der Herren von Bortfeld erinnert, deren Stammsitz auf einer Anhöhe westlich der Kirche lag. 1169 wird Berthold von Bortfeld als Ministerialer (Dienstmann) Heinrichs des Löwen genannt. Der Letzte dieser Familie, Kurt von Bortfeld, kämpfte in venezianischen Diensten gegen die Türken und starb 1685 bei der Rückkehr in die Heimat.

Ortsteil  Harvesse

Ortsteil Harvesse
Das Wappen von Harvesse zeigt drei silberne Eichenblätter, zwei silberne Eicheln und darunter eine Wellenlinie in rotem Felde.
Die drei Eichenblätter versinnbildlichen die drei historischen Eichen des Dorfes, nämlich:
1. die Luthereiche an der Kirche, gepflanzt 1883 zum 400. Geburtstag des Reformators,
2. die Wilhelmseiche vor der Schule, gepflanzt 1887 zum 90. Geburtstag Kaiser Wilhelm I. und
3. die Jubiläumseiche gepflanzt 1960 zur 800-Jahrfeier der Gemeinde Harvesse.
Die beiden Eicheln versinnbildlichen die beiden Ortsteile -Oberdorf und Unterdorf-.
Die Wellenlinie versinnbildlicht die Erse, die Westgrenze der Feldmark von Harvesse.

Ortsteil  Meerdorf

Ortsteil Meerdorf
In Gold (Gelb) über blauem Wellenschildfluss vier schräggestellte blaue Windmühlenflügel.
Der Ortsname Meerdorf ist in unterschiedlichen Schreibweisen schon seit 1146 nachgewiesen. Nach Dr. Flechsig leitet er sich von wassergefüllten Bodensenken ab; z.B. wurde ein Teich im Ortsgebiet „das Meer“ genannt. Das „Meer“ im Schildfuss „redet“ daher auf den Ortsnamen. Auf der Meerdorfer Flur liegt der heute noch auf Landkarten so verzeichnete Mühlenberg. Die Meerdorfer Mühle wurde schon im 17. Jahrhundert urkundlich erwähnt und hat noch im 19. Jahrhundert bestanden. Daran erinnern die Windmühlenflügel als „pars pro toto“ (Ein Teil für das Ganze). Die Wappenfarben Blau-Gelb haben einen doppelten geschichtlichen Bezug. Zum einen erinnern sie, als braunschweigische Landesfarben, an die jahrhundertelange geschichtliche Zugehörigkeit des Ortes zum Land Braunschweig. Zum zweiten halten sie das Andenken an die Tatsache wach, dass Meerdorf bis zur Gebietsreform 1974 eine selbständige Gemeinde im Verband des Landkreises Braunschweig war, dessen Farben ebenfalls Blau-Gelb waren.

Ortsteil  Neubrück

Ortsteil Neubrück
Das Wappen zeigt unter einem goldenen Zinnkranz eine goldene, hölzerne Brücke mit zwei Brückenpfeilern auf blauem Grund.
Der Zinnkranz ist ein Hinweis auf die frühere Burg und das später erbaute Schloss. Die einfache und klar gegliederte Holzbrücke schliesst an die Form der alten Holzbrücke, die nach dem 2. Weltkrieg noch erhalten war, an. Blau/Gold sind die Farben des ehemaligen Landkreises Braunschweig, zu dem Neubrück zählte.

Ortsteil  Rüper

Ortsteil Rüper
Im oberen Feld erhebt sich auf rotem Grund ein goldener Wolf. Im unteren Teil des Wappenschildes erhebt sich im goldenen Feld eine rote Kirche auf einem grünen Hügel, der von einem silbernen Wellenband durchzogen wird.
Die Kirche ist die 1907 erbaute Jerusalemkirche. Bereits 1250 gab es ein Gotteshaus im Ort. Die Schildfarben Rot/Gold erinnern an die frühere Zugehörigkeit zum Fürstbistum Hildesheim. Das Wellenband stellt den Grenzgraben zwischen den alten Gauen Astfala und Flutwidde dar. Schneegraben und Aue/Erse waren später die Grenze zwischen den Landkreisen Peine und Braunschweig. Heute gibt es diese Grenze nicht mehr, ebensowenig wie den zuletzt genannten Landkreis.

Ortsteil  Sophiental

Ortsteil Sophiental
In Gold (Gelb) vorne und hinten je ein blaues Haselblatt mit Fruchtstand über einer erhöhten aufsteigenden stumpfen blauen Spitze mit einer goldenen (gelben) Glocke.
Die Herzogin Elisabeth Sophie Marie, Gattin des regierenden Herzogs August Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg, liess im Jahre 1724 am Rande der Herrschaftlichen Holzung in unmittelbarer Nähe des Wendeburger und Zweidorfer Gemeinschaftsholzes ein Lustschloss als Fachwerkbau errichten. Die Bediensteten dieser barocken Anlage siedelten beiderseits der zuführenden Allee. Diese Ansiedlung erhielt zu Ehren der Herzogin den Namen Sophiental. Die Schildfarben Blau-Gelb bezeugen die territoriale Zugehörigkeit zum Herzogtum Braunschweig-Lüneburg. Die erhöhte aufsteigende stumpfe blaue Spitze soll an das ehemalige Lustschloss erinnern, von dem nur noch das Küchengebäude (später Forstgehöft, heute Privatbesitz) erhalten geblieben ist. Die beiden Haselblätter mit Fruchtstand stehen für die früher wie heute recht waldreiche Gegend, worauf einige Flurbezeichnungen (Hasel Cämpe, Holzmark, Heegholz, Basthorst, Berkhaan, Büchenberg) hindeuten. Die abgebildete Glocke wurde von der Herzogin Elisabeth Sophie Marie für die Kapelle in Fürstenau gestiftet. Diese Glocke, verziert mit einem Barockornament und der Jahreszahl 1726 sowie dem Namen und dem Wappen der Stifterin, hängt seit 1896 als Stundenglocke in der Kirche von Sophiental.

Ortsteil  Wendezelle

Ortsteil Wendezelle
Im blauen Schild erhebt sich eine gelbe Linde aus dem gelben Ring, vorn und hinten von gelben Ähren beseitet.
Der Ring steht für die ursprüngliche und noch heute erkennbare Siedlungsform des Rundlingsdorfes. Die Gerichtsbarkeit, für die Bereiche innerhalb und ausserhalb des Ortes, wird mit der Linde angezeigt. Die Ähren weisen auf die Landwirtschaft hin. Mit der Farbgebung blau und gelb ist die jahrhundertelange Zugehörigkeit zum Braunschweiger Land beschrieben.

Ortsteil  Wense

Ortsteil Wense
Im rot über gold schräglinks geteilten Schild steht hochaufgerichtet ein blaubewehrter Wolf in verwechselten Farben.
Der Wolf ist, wenn auch anders gefärbt, der gleiche wie in den Wappen von Stadt und Landkreis Peine, nämlich derjenige der Grafen von Wolfenbüttel-Asseburg, die hier im 13. Jahrhundert als erben der Grafen von Peine herrschten. Rot-Gold sind die Farben der späteren Territorialherrschaft des Fürstbistums Hildesheim.

Ortsteil  Zweidorf

Ortsteil Zweidorf
Das Wappen zeigt auf silbernem Grund einen grünen Balken und darüber eine vierblättrige rote Rose mit grünem Butzen und ebensolchen Kelchblättern.
Es ist zurückzuführen auf die Patrizierfamilie „der Herren von Zweidorf“, die im Mittelalter in Braunschweig lebten. Das Familienwappen des Hinrik von Twedorpe aus dem 15. Jahrhundert zeigt im silbernen Wappenschild einen grünen Balken, über dem zwei und unter dem eine Hälfte einer vierblättrigen Rose dargestellt wird.