Niedersachsen

Beschreibung der Wappen der Mitgliedskommunen der Samtgemeinde Herzlake

Gemeinde  Dohren (Emsland)

Gemeinde Dohren (Emsland)
Unter goldenem Wellenschildhaupt, darin eine rote Hirschstange, von Grün und Silber gespalten, darin ein Dornbusch in verwechselten Farben.
Das Wappen ist redend; denn der Name des Ortes, der im 11. Jahrhundert als „Durne“ genannt wird, läßt sich nach H. Abels, die Ortsnamen des Emslandes (Paderborn 1927, S. 22) von „Dornen“ ableiten, die als Einzäunung für Viehgehege und zum Schutz der Siedlungen verwendet wurden. Dieser Deutung folgt das Wappen, das mit dem Dornbusch im gespaltenen unteren Schildteil zugleich deutlich macht, dass die Gemeinde aus dem Zusammenschluß der selbständigen Gemeinden Groß- und Klein-Dohren im Jahre 1960 entstand.

Die Hirschstange im Schildhaupt ist dem Wappen der Nachbargemeinde Herzlake entnommen. Sie zeigt, dass die Gemeinde Dohren der Samtgemeinde Herzlake angehört und erinnert zugleich daran, dass Dohren kirchlich ursprünglich zu Herzlake gehörte und erst 1964 endgültig abgepfarrt wurde.

Die Farben Rot und Gold im Schildhaupt sind die des ehemaligen Fürstbistums Münster, zu dessen Niederstift Dohren vom hohen Mittelalter bis zum Ende des alten Reiches im Jahre 1803 gehörte. Das Grün im unteren Schildteil weist auf den überwiegend durch die Landwirtschaft geprägten Charakter der Gemeinde hin.

Entwurf und Ausführung: Dr. Ulf-Dietrich Korn, Münster 1988/1989

Gemeinde  Herzlake

Gemeinde Herzlake
Von Rot und Gold im Wellenschnitt gespalten, darin in verwechselten Farben vorn drei Kugeln, hinten eine Hirschstange, beides pfahlweis gestellt.
Der im 10. Jahrhundert erstmals genannte Ort liegt im Zuge der uralten, west-östlich auf dem Nordufer der Hase verlaufenden Handelsstraße an einer Stelle, an der von Norden und Süden herangeschobene Geestrücken einen bequemen Haseübergang ermöglichten. Die Lage am Fluß verdeutlicht die wellenförmige Teilung.

Die Hirschstange bezieht sich auf den ersten Teil des Ortsnamens, der als „herslaghe, herslike, hareslecge, Hartlage, Herleke oder Hesleke“ überliefert ist und als „Hirschort“ oder „Hirschdorf“ gedeutet wird.

Die drei Kugeln sind das herkömmliche Attribut des heiligen Nikolaus, des Patrons der Fernkaufleute und Schiffer, dem die nach 1074 als Kapelle bzw. Eigenkirche des Meierhofes Herßum gegründete Kirche von Herzlake geweiht ist.

Die Farben Rot und Gold sind die des ehemaligen Fürstbistums Münster, zu dessen Niederstift Herzlake vom hohen Mittelalter bis zum Ende des alten Reiches im Jahre 1803 gehört hat.

Entwurf und Ausführung: Dr. Ulf-Dietrich Korn, Münster 1986

Gemeinde  Lähden

Gemeinde Lähden
Unter goldenem Schildhaupt, darin ein rotes Hünengrab aus drei Trage- und zwei Decksteinen, in Grün zwei silberne Schräglinksbäche.
Der Ort ist erstmals 948 als „luiten“ erwähnt, 1442 heißt er „Loden“. Er ist einer der ältesten Siedlungsplätze im Hümmling; in seiner Feldmark findet sich eine große Zahl von Hügelgräbern, mehrere Steingräber nordwestlich von Ostlähden und eine Gruppe von Megalithgräbern am Nordostrand der „Lastruper Tannen“ westlich von Herßum. Daneben belegen zahlreiche Einzel- und Grabungsfunde die stein- und bronzezeitliche Besiedlung des Gebiets.

Die 1971 aus den fünf selbständigen Gemeinden Lähden, Holte-Lastrup, Herßum, Ahmsen und Vinnen gebildete Gemeinde ist seit 1974 Mitglied der Samtgemeinde Herzlake. Die fünf Ortsteile werden durch die fünf Steine des Hünengrabes symbolisiert, das seinerseits als Ganzes auf die vorgeschichtliche Besiedlung des Hümmlings und deren charakteristische Relikte hinweist.

Die beiden Wellenbalken weisen auf die Begrenzung der Gemeinde im Nordwesten und Südosten durch die eiszeitlichen Wasserläufe der Mittelradde und der Südradde hin. Die Farben Rot und Gold stehen für die ehemalige Zugehörigkeit zum Niederstift des Fürstbistums Münster vom hohen Mittelalter bis zum Ende des alten Reiches 1803; Grün weist auf den überwiegend landwirtschaftlich geprägten Charakter des Gemeindegebiets.

Entwurf: Dr. Ulf-Dietrich Korn, Münster 1989