Niedersachsen

Beschreibung der Wappen der Ortsteile der Flecken Bruchhausen-Vilsen in der Samtgemeinde  Bruchhausen-Vilsen

Ortsteil  Engeln

Ortsteil Engeln
Unter achtfach, von blau und silber geständertem Schildhaupt, gespalten von grün und gold, vorne 2 silberne Wellenbalken, hinten ein grünes Eichenblatt.
Schon in Urkunden aus den Jahren 1124, 1159 und 1190 wird Engeln unter den Rastedter Gütern genannt; daraus wird das hohe Alter des Ortes ersichtlich.
Engeln gehörte in früherer Zeit zu den Bruchhauser Gütern. Die Grafen von Bruchhausen führten in ihrem Wappen das sogenannte „verschobene Bruchhauser Kreuz“. Nach Erwerbung der Grafschaften Alt Bruchhausen und Neu Bruchhausen durch die Grafen von Hoya nannten sich diese „Grafen von Hoya und Bruchhausen“. In ihren Siegeln führten sie nach 1372 neben den Bärentatzen häufiger auch das Bruchhauser Kreuz. Zur Erinnerung an die Zeit der Zugehörigkeit der Gemeinde zu den Grafschaften Bruchhausen und Hoya, wurde in das Schildhaupt das „verschobene Bruchhauser Kreuz“ aufgenommen.
Die Feldmark der Gemeinde Engeln liegt auf einer Geestplatte, die als „Syker Geest“ bezeichnet wird. Eine Wasserscheide, die von einem Hlunteübergang bei Colnrade durch die Gemarkung Engeln über Asendorf bis zu einer früheren Weserfurt bei Sebbenhausen verläuft, teilt die Syker Geest in 2 Abschlußbereiche. Die kleinen Wasserläufe, die das freiwerdende Wasser auf der Hochgeest abführen, schlängeln sich entweder in nördlicher oder in südlicher Richtung in tiefer gelegene Gebiete.
Innerhalb der Gemarkung Engeln entspringen 2 größere Bäche, die Hache und die Siede, deren Quellen kaum 100 m von einander entfernt liegen. Die Hache fließt in nördlicher Richtung und mündet etwa nach 35 km in den Weyher See, wo sie sich mit der Ochtum vereint. Die Siede hingegen richtet ihren Lauf nach Süden; sie fließt an Siedenburg und Sieden vorbei und mündet bei Staken in die große Aue. Die Besonderheit, ?ass 2 Quellgebiete unmittelbar nebeneinander liegen, das austretende Wasser aber - bedingt durch die Wasserscheide - in entgegengesetzer Richtung abfließt, wird im Wappen durch 2 silberne Wellenbalken angedeutet.
Das Grün symbolisiert die Wiesen und Weiden in der Gemarkung.
Die Lage der Gemeinde auf der Geestfläche wird durch das goldene Feld angedeutet.
Auf den Waldbestand und auf die von Bäumen umstandenen Höfe und damit auf die landwirtschaftliche Struktur der Gemeinde weist das grüne Eichenblatt hin.

Ortsteil  Süstedt

Ortsteil Süstedt
Unter achtfach von Blau und Silber geständertern Schildhaupt gespalten von Gold und Grün; vorne ein schwarzer Pflug, hinten ein goldener Eichenzweig mit drei Blättern und zwei Eicheln.
Schon 1211 wird der Ort Süstedt in Urkunden genannt. Graf Hildebold von Bruchhausen (1270 - 1310) verschrieb seiner Gemahlin Sophie zu Leibgedinge eine Kurie zu „Sustede“. Diese Kurie ist wahrscheinlich ein braunschweig-lüneburgisches Lehr gewesen, denn am 23. April 1302 werden die Grafen Gerhard und Otto von Hoya vom Herzog Otto von Braunschweig-Lüneburg mit der Kurie zu Süstedt zu Mannlehn belehnt (Hoy. Urkb. I. 40).
Ochtmannien war schon 1285 vorhanden; in diesem Jahr verpfändete der Junker Hildebold von Oldenburg die Vogtei über die Kurie zu Ochtmannien dem Kloster Bassum. Uenzen ist ebenfalls ein alter Ort; im Jahre 1231 hatte das Kloster Bassum hier den Zehnten.
Alle drei Orte gehörten in früherer Zeit zu den Bruchhauser Gütern. Die Grafen von Bruchhausen führten in ihrem Wappen das sogenannte „verschobene Bruchhauser Kreuz“. Nach der Erwerbung der Grafschaften Altbruchhausen und Neubruchhausen durch die Grafen von Hoya nannten sich diese „Grafen von Hoya und Bruchhausen“. In ihren Siegeln führten die Hoyaer nach 1372 neben den Bärentatzen oft auch das Bruchhauser Kreuz. Zur Erinnerung an die Zeit der Zügehörigkeit der drei Orte zu den Grafschaften Bruchhausen und Hoya wurde in das Schildhaupt das „verschobene Bruchhauser Kreuz“ aufgenommen.
Die Gemeinde Süstedt liegt am östlichen Rand einer Geestplatte, die als „Syker Geest“ bezeichnet wird. Weite Flächen dieses Geestgebietes waren in früheren Jahrhunderten mit Heide bestanden. Die Flurnamen Ortheide und Kurzeheide deuten heute noch darauf hin. Mit dem Aufkommen des Kunstdüngers gegen Ende des vorigen Jahrhunderts konnten die Geestflächen unter den Pflug und damit die Landwirtschaft erheblich ausgeweitet werden. Noch heute ist die Gemeinde Süstedt mit den Ortsteilen fast ausschließlich landwirtschaftlich strukturiert. Im Wappen wird das durch den Pflug zum Ausdruck gebracht.
Moore und ausgedehnte Bruchgebiete bedecken den nordöstlichen Teil der Süstedter Feldmark. Hier gibt es das Uenzener Moor, das Uenzener Bruch und das Süstedter Bruch. Entwässert werden diese Feuchtgebiete durch den Süstedter Bach, die Eiter, den Meliorationshauptkanal und viele kleinere Gräben. In diesem Bereich der Feldmark befinden sich Wiesen und Weiden sowie größere Laubholzbestände zwischen dem Meliorationshauptkanal und dem Geestrand. Der Eichenzweig im Wappen soll hinweisen auf die Laubholzbestände aber auch auf die Eichengruppen rings um die einzelnen Gehöfte. Gleichzeitig soll mit dem Eichenzweig und den drei Blättern symbolisiert werden, dass die Gemeinde Süstedt aus drei Ortsteilen besteht, die im Laufe von mehr als 17 Jahren zu einer kommunalen Einheit zusammengewachsen sind.