Niedersachsen

Beschreibung der Wappen der Mitgliedskommunen der Samtgemeinde Brookmerland

Gemeinde  Leezdorf

Gemeinde Leezdorf
In Blau drei von der Mitte ausgehende goldene Rohrkolben auf goldenen Stängeln, darunter drei (2 : 1) goldene sechszackige Sporenräder.
Die Rohrkolben verdeutlichen die Gründung Leezdorf als Moorkolonie, die Farben Blau - Gold und die drei Sporenrädler sind dem Wappen der Stadt Nordem entnommen und versinnbildlichen die Zugehörigkeit des Ortes zum Norderland.

Flecken  Marienhafe

Flecken Marienhafe
Von Rot und Gold geteilt, oben ein auf dem Kopf und den Flügelachsen gekrönter Adler von Gold, unten ein roter klarer Anker, der von zwei roten gestürzten Bechern begleitet wird.
Marienhafe ist der Hauptort des Brookmerlandes und war Sitz des Propstes und des Sendgerichts der Propstei Brokmannia. Deshalb erscheint im Wappen der Adler der Häuptlingsfamilie tom Brok.

Seit 1396 war Marienhafe Stützpunkt und Versteck der Vitalienbrüder unter Klaus Störtebeker, der angeblich zwei gestürzte Becher im Wappen führte. Unter dem Schutz der tom Broks konnten die „Likedeeler“ von der Leybucht aus durch das Störtebekertief mit ihren Schiffen bis an den Ort fahren, wo sie vor den Hamburgern und ihren hansischen Verbündeten sicher waren.


Ortsteil von Marienhafe

Ortsteil  Tjüche

Ortsteil Tjüche
In Blau über goldener bezinnter Mauer im Schildfuß ein wachsender goldener Adler mit drei Kronen auf dem Haupt und den Flügelachsen.
Das Wappen der im Brookmerland liegenden und heute zum Landkreis Norden gehörigen Gemeinde Tjüche zeigt die Embleme ihrer mittelalterlichen Obrigkeit, den gekrönten Adler des Häuptlingsgeschlechts der tom Brok über einer Burgmauer, die die Oldeborg, den Herrschaftssitz der tom Brok, symbolisieren soll. Die Farben Blau - Gold sind dem Wappen der Kreisstadt Norden entnommen.

Gemeinde  Osteel

Gemeinde Osteel
In blauem Feld ein goldener Hammer, der von einer goldenen Krone überhöht und am Stiel von zwei goldenen, dreiblättrigen Kleeblättern begleitet wird.
Der Hammer und die Krone sind dem Wappen des Pastors und Astronomen David Fabricius (1603 - 1617 Pastor in Osteel) entnommen. Es findet sich auf dessen Grabstein in der Kirche zu Osteel. Fabricius wurde bekannt durch eine kleine Chronik (heute im Staatsarchiv Aurich), eine Karte von West- und Ostfriesland, ferner durch seine astronomischen Entdeckungen. 1596 entdeckte er den veränderlichen Stern im Walfisch und zusammen mit seinem Sohn 1611 die Sonnenflecken. Sein Sohn Johann stellte die Achsendrehung der Sonne fest. David Fabricius war mit den Astronomen Johannes Kepler und Tycho de Brahe befreundet und stand mit ihnen in Briefwechsel.

Die beiden Kleeblätter weisen auf die Weidewirtschaft in Osteel hin, die Farben Blau und Gold verdeutlichen die Lage der Gemeinde im Landkreis Norden.

Gemeinde  Rechtsupweg

Gemeinde Rechtsupweg
In Blau ein goldener Bienenkorb, darunter zwei goldene, gestürzte, schräggekreuzte Torfstickerwerkzeuge (Prickenspaten und Upschott).
Rechtsupweg entstand als Siedlung zur Aufschließung und Kultivierung des Hochmoores. Die beiden Torfstickergeräte werden noch heute von den Bewohnern der Gemeinde bei der Torfgewinnung benutzt. Der Bienenkorb weist auf die Bienenzucht, die in Rechtsupweg betrieben wird, und symbolisiert gleichzeitig den Fleiß der Bevölkerung.

Gemeinde  Upgant-Schott

Gemeinde Upgant-Schott
In Schwarz drei rückwärts gewendete goldene Adlerklauen.
Das Wappen wurde von dem jetzt ausgestorbenen Geschlecht „von Upgant“ geführt und ist durch einen Grabstein der Siewer von Upgant (1568) in der Kirche zu Marienhafe sowie durch Darstellungen auf Gemälden belegt.


Ortsteil von Upgant-Schott

Ortsteil  Siegelsum

Ortsteil Siegelsum
In Blau auf einem goldenen, erniedrigten, gemauerten Sparren sitzend eine silberne, rotbewehrte Eule.
Der Name Siegelsum, 1317 als Segsum, 1450 als Sygildssum, im 15. Jahrhundert als Sigelum überliefert, wird volkstümlich und bei Houtrouw als „Tegelsum“ = Ziegelsum gedeutet, wegen der Ziegeleien, die in der Gemarkung gelegen haben. Daher der gemauerte Sparren. Die Bewohner von Siegelsum werden seit langer Zeit von ihren Nachbarn wohlwollend und scherzhaft als „Siegelsumer Kattulen“ bezeichnet, wohl wegen der vielen Eulen, die im Gebälk der alten Kirche nisteten. (Vgl. C. J. Hibben: „Ostfriesland, wie es denkt und spricht“, Aurich 1919, S. 16, Nr. 90).
Gemeinde Wirdum (Ostfriesland)
Von Rot und Gold gespalten, vorn ein silberner, golden bewehrter Löwe, hinten ein blauer Abtsstab mit blauem Velum.
Der silberne Löwe in Rot ist das Wappen der Grimersumer Beningas, deren Stammburg (1354 als Beninghaburch genannt) in der Nähe von Wirdum lag. Sie wurde 1436 von Edzard und Ulrich Cirksena mit Hilfe der Hamburger zerstört und blieb seitdem Ruine, während die Grimersumer Burg Hauptsitz der Beningas blieb.

Der Abtsstab bzw. die Krümme erinnert an das Prämonstratenserkloster Aland, südlich von Wirdum. Es wird 1255 zuerst erwähnt und ist wahrscheinlich zur Zeit Graf Ennos Il, eingegangen. Sein Name ist noch heute in mehreren Plätzen lebendig. Die Farben Blau - Gold sollen die Zugehörigkeit der Gemeinde zum Landkreis Norden zeigen.