Schleswig-Holstein

Beschreibung der Wappen der amtsangehörigen Kommunen vom Amt Büsum-Wesselburen

Gemeinde  Büsum

Gemeinde Büsum
In Silber der rote, in der Mitte silberne, unterhalb der Spitze von zwei Galerien umgebene Büsumer Leuchtturm, links daneben ein den Sockel des Leuchtturms mit dem Heck teilweise überdeckender, nach links fahrender blauer Büsumer Krabbenkutter ohne Segel und ohne Netze.
Leuchtturm und Krabbenkutter stehen im Gemeindewappen für den Hafen Büsums, für das Meer und die Schiffahrt, für den Fischfang und neuerdings für den Fremdenverkehr.
Der 1828 Bad gewordene Ort hat im buchstäblichen Sinn eine „bewegte" Geschichte hinter sich. Es ist der Kampf mit dem Meer, der der Gemeinde ihr Gepräge gegeben hat, was durch die Figuren des Wappens ebenfalls zum Ausdruck gebracht werden soll. Büsum war bis 1585 eine Insel mit ursprünglich drei größeren Dörfern: Süderdorf, Middeldorf und Norddorf. Von den Fluten verschont blieb lediglich Norddorf, aus welchem der heutige Ort hervorgegangen ist. Erst durch die Fertigstellung des „Wahrdammes" 1609 wurde die Insel mit dem Festland endgültig verbunden.
Die bereits 1141 erwähnte Clemens-Kirche wurde infolge Landverlusten mehrfach verlegt, bis sie von 1442 an in Norddorf einen sicheren Standort erhalten konnte. Den heiligen Clemens des alten Kirchspielssiegels führt heute das Amt Kirchspielslandgemeinde Büsum im Wappen, das damit einen Vorschlag des Heraldikers Otto Hupp für die 1867-1934 bestehende Gemeinde Kirchspielslandgemeinde Büsum, allerdings leicht abgewandelt und mit anderer Tinktur, verwirklichte.
Die Gemeinde Büsum zeigte Leuchtturm und Krabbenkutter schon in einem 1946 durch die Militärregierung genehmigten Bildsiegel. Das Bildprogramm ist 1991 nur wenig verändert in das Wappen übernommen worden.
Genehmigt am 9.9.1991 durch das Innenministerium des Landes Schleswig-Holstein.

Gemeinde  Hedwigenkoog

Gemeinde Hedwigenkoog
In Rot auf grünem Hügel ein kampfbereiter, schwarz bewehrter silberner Schwan, einen golden bekrönten silbernen Aal im Schnabel haltend.
Die Eindeichung des Hedwigenkoogs erfolgte im Jahre 1696. Mit der Verleihung eines eigenen Rechts (Octroi) durch Herzog Friedrich IV. von Schleswig-Holstein-Gottorf erhielt der neue Koog ein eigenes Siegel. Der Koog wurde nach seiner Fertigstellung nach der Gemahlin des Herzogs, Hedwig Sophie, benannt.
Das Siegel zeigte ursprünglich wohl einen Storch, der eine Schlange im Schnabel hält. Dieses Bildmotiv ist aus der Emblematik bekannt und drückt die Mahnung aus, daß die Vernunft (Storch) die Leidenschaften (Schlange) im Zaum halten soll. Mit der Zeit wurde aus dem Storch jedoch ein Schwan und aus der Schlange ein Aal. Das stolze, durch den unablässigen Kampf mit der Naturgewalt des Meeres konfliktbereit gewordene Naturell der Koogseingesessenen könnte diese Wandlung des Wappentieres zu einem kämpferischen bewirkt haben. Dabei ging der moralische Sinngehalt des Emblems verloren.
Gemeinde Norddeich (Dithmarschen)
In Rot ein goldener Sparren, oben rechts und links je ein silberner Stern, unten eine silberne schräg linksgerichtete wachsende Hellebarde.
Seit dem 27.02.2003 führt die Gemeinde Norddeich ein eigenes Wappen. Die Elemente im Wappen sind: 2 Nordsterne, ein Sparren und eine Hellebade. Die Sterne symbolisieren einerseits die nördliche Lage der Gemeinde im Kirchspiel Wesselburen und zum zweiten die vor Jahrhunderten in Norddeich ansässig gewesenen Geschlechter, die in ihren Wappen unter anderem den Nordstern führten, wie z. B. die Vogdemannen und Beensmannen.

Historische Begründung:
Der Sparren symbolisiert die Deichlinie des sogenannten "Goldenen Ringes", die den Bauern die Umstellung auf die Getreidewirtschaft erlaubte. Der Nordstern verweist auf den Standort der Gemeinde im Norden des Goldenen Ringes und gleichzeitig auf die alten Dithmarscher Geschlechter der Vogdemannen und der Beensman, die den Nordstern im Wappen führten und in der Region ansässig waren bzw. sind. Die Hellebarde erinnert an den Vogt Ralves Karsten aus Norddeich, der 1430-1434 gegen die Ausweitung der Rechtsansprüche der Hamburger an der Niederelbe militärisch vorging und damit die Entwicklung der Region entscheidend beeinflußte.

Gemeinde  Reinsbüttel

Gemeinde Reinsbüttel
Durch einen geteilten, oben silbernen, unten blauen Wellenbalken von Grün und Gold geteilt. Oben eine silberne Reetdachkate in Traufensicht, unten ein schwarzer hölzerner Bauernwagen.

Gemeinde  Süderdeich

Gemeinde Süderdeich
In Gold ein sichelförmig gebogener mit zwei nach oben weisenden Blättern rechts und in einem aufrechtweisenden Blatt endender grüner Zweig, daneben ein kleiner schwebender schwarzer Sparren, darunter ein kleines schwarzes Wagenrad.

Gemeinde  Warwerort

Zur Zeit ist noch kein Wappen vorhanden.

Stadt  Wesselburen

Stadt Wesselburen
Auf rotem Feld erhebt sich auf grüner Warft, an deren Fuß querlaufend ein blauer Marschgraben liegt, in welchen drei andere von unten kommende blaue Marschgräben münden, ein silbernes dithmarscher Bauernhaus niedersächsischer Bauart mit kräftigem schwarzen Ständerwerk, rotweiß geschrägter Doppeltür, zwei schwarzen Luken und schwarzem Eulenflugloch. Über dem Ganzen erhebt sich ein Mauerwerk.
Auszug aus der Beschreibung aus der Hauptsatzung der Stadt Wesselburen vom 05. Juni 2003.

Das niederdeutsche Bauernhaus im Wappen von Wesselburen ist ein Musterbeispiel der in den Marschgebieten der Landschaft Dithmarschen auf künstlichen Warften in typischer Bauart gebauten Häuser. Die silbernen Leisten zu Füßen des Hauses bilden die Entwässerungsgräben ab, die die agrarwirtschaftliche Nutzbarkeit der Marschgebiete gewährleisten. Nachdem von dort offenbar ein großer Teil der Marschbesiedlung ausgegangen war, entwickelte sich der Kirchspielort Wesselburen während des Mittelalters durch Landwirtschaft und Getreidehandel zum Hauptort der dithmarsischen Nordermarsch. Seit dem 16. Jh. galt der Ort als Flecken. Wesselburen blieb neben Heide der bedeutendste Ort der Landschaft Norderdithmarschen und wurde 1899 zur Stadt erhoben. Die Verleihung eines eigenen Wappens erfolgte 1901 durch den preußischen König.

Gemeinde  Westerdeichstrich

Gemeinde Westerdeichstrich
In Gold eine eingebogene, am oberen Schildrand abgestumpfte blaue Spitze, darin eine silberne widersehende Seejungfrau, begleitet oben rechts von einer grünen Windmühle und oben links von einem grünen Marschspaten.
Die Farbe Blau soll die Verbindung mit dem Element Wasser darstellen und auf die geographische Lage der Gemeinde Westerdeichstrich an der Nordsee hinweisen. Die Nixe steht als Symbol für den in den 60er Jahren einsetzenden Fremdenverkehr in Westerdeichstrich. Der Spaten weist auf den Deichbau und die Kultivierung der neu gewonnenen Landflächen hin. Die tatsächlich noch in Westerdeichstrich vorhandene Windmühle „Margaretha" von 1845 ist das .eigentliche Ortswahrzeichen. Sie soll gleichzeitig die Entwicklung der Landwirtschaft und des Gewerbes symbolisieren. Für die Landwirtschaft, und zwar Getreideanbau und Weideland, stehen auch die Farben Gold (Gelb) und Grün.